Den Ruhetag in Queenstown verbringe ich nicht etwa mit einer der zahlreich angebotenen Aktivitäten von Bungy-Jumping bis Jet-Boating wie die meisten der Hostelbewohner, sondern mit einigen Einkäufen – unter anderem Handschuhe, weil’s bis auf 1500 Meter hinunter geschneit hat und allmählich kalt werden könnte –, einem Cappuccino in Begleitung eines Orangenkuchens und Gesprächen mit zahlreichen Leuten.

Als ich mich am nächsten Tag wieder auf das Rad setze, sieht das Wetter recht gut, wenn auch nicht ganz stabil aus. Entlang der Hauptstraße mache ich mich auf den Weg zur Arrow Junction, wo der Anstieg beginnt. Auf den nächsten 10 Kilometern geht es gut 700 Meter bis auf 1080 Meter hinauf. Der erste Anstieg klappt erstaunlich gut, mit jeder Serpentine steigt die Motivation. An einem Aussichtspunkt am Ende dieser Steigung lege ich eine halbstündige Pause ein und genieße den Ausblick über die Ebene. Das nächste Stück führt nur leicht bergauf und ist daher weniger anstrengend, so dass mir nicht so recht warm ist und sich Pausen nicht anbieten.

Mit dem Ende des Asphalts beginnt der zweite Steigungsabschnitt. Nach einiger Zeit – mir ist wieder wärmer – sieht es so aus, als wäre die Passhöhe in Sicht. Da es außerdem gerade saumäßig steil ist, steige ich vom Rad und schiebe die nächsten 750 Meter. Am vermeintlichen Pass angekommen, stelle ich fest, dass ich noch lange nicht oben bin. Also setze ich mich wieder auf das Rad und fahre weiter. Kurz darauf treffe ich Waltraud, Stefan und ihren etwa vierjährigen Sohn Felix, die mit zwei Rädern und Kinderanhänger über den Crown Saddle wollen.

Oben am Pass pausieren wir eine Weile und fahren dann gemeinsam Richtung Cardrona. Nachdem die Straße anfänglich gut war, dann aber schlechter wurde, beginnt am Cardrona Hotel wieder Asphalt. Dort machen wir eine ausgedehnte Tee- bzw. Kaffeepause, bevor ich alleine weiterfahre. Der Weg nach Wanaka ist doch noch länger als erwartet, dank des leichten Rückenwindes und meist bergab führender Straße aber gut zu schaffen. Wanaka selber scheint mir nicht sonderlich spannend, auch meine Unterkunft in einer Zwei-Bett-Hütte hinter dem Hostel ist nicht so toll.

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