Tane Mahuta und seine Kinder

Posted by on Mar 31, 2016 in Uncategorized | No Comments

Auf geht’s in Richtung Süden, denn die letzten Tage “on the road” liegen vor mir. Die Fahrt führt zunächst nach Ahipara am südlichen Ende des Ninety Mile Beach, wo man von einer Anhöhe aus einen schönen Blick auf den fast unendlich lang wirkenden Strand hat. Ein Foto gibt es jedoch nicht, da die Sonne zu ungünstig steht – hier müsste man dafür am späten Nachmittag sein.

Über kurvige, meist von Wäldern gesäumte Straßen geht es bis an den Hokianga Harbour, eine tief ins Land reichende Bucht, über die ich mit einer kleinen, stündlich verkehrenden Fähre nach Rawene übersetze, was laut meinem Reiseführer Neuseelands dritter europäischer Ort gewesen ist. Direkt an der Bucht lädt das Boatshed Cafe zu einem Muffin und einem Cappuccino mit Blick auf das Wasser ein. Die Fahrt geht dann mehr oder weniger am Südufer der Bucht weiter bis zu deren Mündung in die Tasmanische See bei Omapere. Dort hatte ich den Tipp bekommen, den Ausblick von der Signal Station Road aus zu genießen. Auch hier steht wieder einmal ein Wegweiser zu einem Scenic Lookout – was wieder nicht zu viel versprochen ist.

Dann folgt der Besuch im Waipoua Forest, der der Hauptanlass für meine Reise durch diese Gegend ist. Der erste Stopp dort bringt mich zu Tane Mahuta, benannt nach dem Gott des Waldes. Dieser ist ein Kauri-Baum, genauer gesagt der größte Baum des Landes mit einer Höhe von gut 51 Metern und einem gewaltigen Umfang von fast vierzehn Metern. Die Gestalt wirkt ungeheuer massiv, da die ersten Äste erst in einer Höhe von über 18 Metern wachsen und der Baum bis in diese Höhe kaum schmaler wird. Sein Alter wird auf bis zu 2000 Jahre geschätzt.

  
Ganz in der Nähe stehen noch die Four Sisters, vier hohe, aber längst nicht so massive Kauris, die im unteren Bereich miteinander verwachsen sind, sowie Te Matua Ngahere, der Vater des Waldes. Er ist zwar “nur” knapp dreißig Meter hoch, hat dafür aber einen Umfang von über sechzehn Metern. Wie viele Kauris hat auch dieser eine riesige Krone, die fast ein eigenes Ökosystem bildet: In den Gabeln nisten Vögel und wachsen weitere Pflanzen, die, wenn sie absterben, dem Kauri als Dünger dienen. Die Wurzeln, die die Versorgung eines Kauris sicherstellen, liegen nah unter dem Waldboden und reichen weit vom Stamm weg; daher darf man hier nirgends die Wege verlassen, die oft auf Holzstegen geführt werden. Ein weiteres Problem für die Bäume stellt ein Pilz dar, der vermutlich u. a. über die Schuhsohlen von Leuten, die an verschiedenen Stellen Kauris besucht haben, verbreitet wird. Daher muss man hier nun stets einmal die Schuhe reinigen, bevor und nachdem man in einem Kauri-Wald war.

Als letztes besuche ich noch den Trounson Kauri Park. Im Vergleich zu den bereits gesehenen Baumriesen ist hier wenig Spektakuläres zu sehen. Die Besonderheit hier liegt eher darin, dass dieser Wald, der bereits seit 1921 ein Schutzgebiet ist, eine Vielzahl von Kauris, viele vergleichsweise junge (also unter einhundert Jahre), aber auch etliche ältere. Nach dem Besuch dort geht es noch bis Dargaville, die Hauptstadt der Kumara, wo ich die Nacht in einem kleinen Hostel verbringe, in dem die meisten Bewohner Leute mit Work&Travel-Visum sind, die hier in der Landwirtschaft arbeiten.

Cape Reinga

Posted by on Mar 30, 2016 in Uncategorized | No Comments

Nun geht es noch weiter in den Norden. Für die heutige Tour bis an die Spitze der Nordinsel habe ich mich dagegen entschieden, selber zu fahren. Auf die Empfehlung von Graham (meinem Tippgeber für das Northland, den ich am Lake Waikaremoana getroffen hatte) habe ich eine Bustour mit Harrison Cape Runner Tours gebucht, die mich um kurz vor neun an meinem Hostel einsammeln.

Der Bus, mit dem wir unterwegs sind, ist nicht ohne Grund eine Spezialkonstruktion mit Allradantrieb. Denn es gibt zwei Wege nach Norden. Der eine davon ist der Strand mit Namen Ninety Mile Beach, der allerdings tatsächlich “nur” neunzig Kilometer lang ist. Bei Ebbe ist dieser befahrbar – er ist sogar offiziell ein Highway, so dass man hier bis zu 100 km/h schnell fahren darf. Mit einem Zwischenstopp fahren wir siebzig Kilometer davon entlang, bevor wir in einen Fluss abbiegen. Denn in der Tat führt der Highway nun längs durch einen – zugegebenermaßen derzeit flachen – Fluss.

Dieser wiederum führt uns an den Fuß von bis zu einhundert Meter hohen Dünen. Und dort steht das Spaßevent der Tour an: Von einer etwa fünfzig Meter hohen Düne haben wir die Gelegenheit, uns mit einem Boogie Board, eigentlich eine Art Schwimmbrett, in die Tiefe zu stürzen. Dabei legt man sich – Kopf nach vorne – mit dem Oberkörper auf das Brett, greift es an der Vorderseite mit beiden Händen und rodelt die ganz schön steile Düne ganz schön schnell hinab. Unterwegs kann man ein wenig mit den Füßen bremsen, was ich aber kaum nutze. Unten angekommen hebe ich in voller Fahrt die Nase des Bretts an, wie mir vorher gesagt wurde, um den Schwung in die Ebene mitnehmen zu können und einmal quer durch den nur wenige Zentimeter tiefen Fluss weiterzugleiten. Das macht schon Spaß 🙂

  
Nachdem alle wieder heil am Bus sind – der eine oder andere allerdings ganz schön nass und sandig, weil er im Fluss vom Brett gerutscht ist -, geht es zum eigentlichen Ziel, Cape Reinga an der Nordspitze Neuseelands. Hier stehen ein Leuchtturm und einer der üblichen Wegweiser mit Entfernungsangaben. Hier treffen die Tasmanische See und der Pazifik aufeinander. Und hier ragt eine Reihe von Klippen ins Meer, wobei an einer ein einsamer Pohutukawa den Elementen trotzt. Von dort aus verlassen die Seelen verstorbener Maori Neuseeland in Richtung ihrer mythischen Heimat Hawaiki.

Dann geht es auf die Rückfahrt, die noch mit weiteren kurzen Stopps, unter anderem am sehr schönen Rarawa Beach mit unglaublich feinem Sand, garniert ist und nach acht Stunden werde ich wieder am Hostel abgesetzt.

Waitangi

Posted by on Mar 29, 2016 in Northland | One Comment

Und weiter geht es auf historischem Boden. Gleich nördlich von Paihia liegt Waitangi. Dort ließ sich der erste offizielle britische Vetreter um 1830 nieder. Gekommen war er unter anderem, um die Verhältnisse in Russell wieder ins Lot zu bringen. Außerdem gab es Bemühungen von französischer Seite, in Neuseeland aktiv zu werden. Daher schloss er hier in Waitangi mit einigen Maori Chiefs einen Vertrag, in dem die Unabhängigkeit der “Vereinigten Maori-Stämme”, also gewissermaßen ein unabhängiger Staat, deklariert wurde.

Waitangi Treaty House

Waitangi Treaty House

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Bay of Islands

Posted by on Mar 28, 2016 in Northland | No Comments

Gestern abend war ich noch bei dem Unternehmen Fullers, die hier – und auch in der Umgebung von Auckland – einer der großen Anbieter für Ausflüge mit dem Schiff und Fährverbindungen ist. Dort habe ich für heute die “Hole in the Rock Dolphin Cruise” gebucht. Um viertel vor neun muss ich mich am Seesteg einfinden, wo dann um neun Uhr die Tour auf dem ausgebuchten Boot beginnt.

Bottlenose Dolphin

Bottlenose Dolphin

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Von Strand zu Strand

Posted by on Mar 27, 2016 in Northland, Waikato | No Comments

Eine Überbrückungsetappe steht an: von der Coromandel in die Bay of Islands im Northland. Den Anfang der Strecke bis Thames habe ich schon einmal gesehen bzw. befahren, nämlich seinerzeit mit dem Rad. Das war damals meine letzte Etappe, bevor ich von dort per Bus nach Auckland fuhr und dort meine Reise beendete. Auch dieses Mal fahre ich nach Auckland, aber mit dem Auto und einmal längs durch die Stadt über die Autobahn.

Kirita Bay

Kirita Bay

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