Nun geht es noch weiter in den Norden. Für die heutige Tour bis an die Spitze der Nordinsel habe ich mich dagegen entschieden, selber zu fahren. Auf die Empfehlung von Graham (meinem Tippgeber für das Northland, den ich am Lake Waikaremoana getroffen hatte) habe ich eine Bustour mit Harrison Cape Runner Tours gebucht, die mich um kurz vor neun an meinem Hostel einsammeln.

Der Bus, mit dem wir unterwegs sind, ist nicht ohne Grund eine Spezialkonstruktion mit Allradantrieb. Denn es gibt zwei Wege nach Norden. Der eine davon ist der Strand mit Namen Ninety Mile Beach, der allerdings tatsächlich “nur” neunzig Kilometer lang ist. Bei Ebbe ist dieser befahrbar – er ist sogar offiziell ein Highway, so dass man hier bis zu 100 km/h schnell fahren darf. Mit einem Zwischenstopp fahren wir siebzig Kilometer davon entlang, bevor wir in einen Fluss abbiegen. Denn in der Tat führt der Highway nun längs durch einen – zugegebenermaßen derzeit flachen – Fluss.

Dieser wiederum führt uns an den Fuß von bis zu einhundert Meter hohen Dünen. Und dort steht das Spaßevent der Tour an: Von einer etwa fünfzig Meter hohen Düne haben wir die Gelegenheit, uns mit einem Boogie Board, eigentlich eine Art Schwimmbrett, in die Tiefe zu stürzen. Dabei legt man sich – Kopf nach vorne – mit dem Oberkörper auf das Brett, greift es an der Vorderseite mit beiden Händen und rodelt die ganz schön steile Düne ganz schön schnell hinab. Unterwegs kann man ein wenig mit den Füßen bremsen, was ich aber kaum nutze. Unten angekommen hebe ich in voller Fahrt die Nase des Bretts an, wie mir vorher gesagt wurde, um den Schwung in die Ebene mitnehmen zu können und einmal quer durch den nur wenige Zentimeter tiefen Fluss weiterzugleiten. Das macht schon Spaß 🙂

  
Nachdem alle wieder heil am Bus sind – der eine oder andere allerdings ganz schön nass und sandig, weil er im Fluss vom Brett gerutscht ist -, geht es zum eigentlichen Ziel, Cape Reinga an der Nordspitze Neuseelands. Hier stehen ein Leuchtturm und einer der üblichen Wegweiser mit Entfernungsangaben. Hier treffen die Tasmanische See und der Pazifik aufeinander. Und hier ragt eine Reihe von Klippen ins Meer, wobei an einer ein einsamer Pohutukawa den Elementen trotzt. Von dort aus verlassen die Seelen verstorbener Maori Neuseeland in Richtung ihrer mythischen Heimat Hawaiki.

Dann geht es auf die Rückfahrt, die noch mit weiteren kurzen Stopps, unter anderem am sehr schönen Rarawa Beach mit unglaublich feinem Sand, garniert ist und nach acht Stunden werde ich wieder am Hostel abgesetzt.

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