Der heutige Tag führt mich weiter entlang der Ostküste in den Süden. Mein erstes Ziel für heute ist Moeraki mit seinen berühmten Bolders: Etliche Steinkugeln mit einem Durchmesser von bis zu eineinhalb Metern liegen dort am Strand herum – und weitere sind noch in den Dünen verborgen, wie man an einer Stelle sehen kann, wo ein Sandrutsch vor kurzem eine weitere Kugel enthüllt hat. Üblicherweise wird geraten, dass man dort bei Ebbe sein soll. Nun ist es gerade gut eine Stunde nach der Flut und das erweist sich als durchaus fotogen. Zum einen laufen nicht so viele Leute zwischen den Kugeln herum, weil sie zu guten Teilen im Wasser liegen, zum anderen umspielen und umspülen die Wellen die Steine ganz ansehnlich.

Nach einem Imbiss in Balclutha erreiche ich die Catlins. Diese Region im Südosten der Südinsel ist schon lange kein Geheimtipp mehr, aber insgesamt ist hier schon vergleichsweise wenig los, während anscheinend die Touristenzahlen in Neuseeland ungeheuer gestiegen sind – praktisch alle Hostels sind für die nächsten ein bis zwei Wochen ausgebucht. Das war vor zwei und erst recht vor fünf Jahren noch deutlich anders.

Strand Nummer zwei ist heute Surat Bay. Wie in der benachbarten Cannibal Bay, wo ich schon zweimal war, hat man hier gute Chancen, Seelöwen zu treffen. Und tatsächlich haben es sich einige auf dem breiten Sandstrand gemütlich gemacht. Zuerst komme ich an zwei männlichen Tieren vorbei, die in sicherem Abstand voneinander in der Sonne dösen. Ein wenig weiter liegt eine Gruppe von drei weiblichen Tieren. Und noch etwas weiter liegt eine Mutter mit ihrem Jungtier und bewirft sich und das Junge immer wieder mit Sand, damit es ihnen nicht zu heiß wird.

Strand Nummer drei ist die Porpoise bzw. Curio Bay. Meine Unterkunft, in der ich zwei Nächte bleiben werde, liegt an ersterer. Vom Aufenthaltsraum und dem Balkon im ersten Obergeschoss hat man einen schönen Blick auf die Bucht. Ein kurzer Fußweg hinter dem Haus führt hinunter zum Strand. Die benachbarte Curio Bay hat gleich zwei Besonderheiten zu bieten: versteinerte Bäume, die nur bei Ebbe sichtbar sind, da sie nicht stehen, sondern vor ewigen Zeiten umgestürzt sind; und Gelbaugenpinguine. Diese sehr seltene Pinguinart ist akut vom Aussterben bedroht, aber es gibt mehrere Stellen in Neuseeland, wo man sie in freier Wildbahn beobachten kann. Hier in der Bucht leben einige wenige Paare, von denen jeweils ein Partner den Tag im Meer verbringt und dann abends zurückkehrt. Und tatsächlich sehe ich auch drei von ihnen, aber erst recht spät, so dass das Licht nicht mehr für vernünftige Fotos reicht – glücklicherweise habe ich vor einigen Jahren schon brauchbare Bilder machen können.

1 Comment

  1. Thomas
    February 24, 2018

    Susanne möchte bitte einen dieser Handschmeichler für den Garten. Packst du ihr einen ein? Danke! ?

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