Das Wetter ist – zumindest anfangs – gut. Die Leute in meinem Zimmer, alle mit dem Magic Bus unterwegs, schaffen es tatsächlich, um sieben Uhr aufzustehen, um die Berge im Lake Matheson sich spiegeln zu sehen. Als sie zurückkommen behaupten sie, die Berge hätten ihnen den Gefallen getan und seien klar zu erkennen gewesen. Daraufhin schäle auch ich mich aus dem Bett und mache mich auf den Weg nach Franz-Josef, etwa 25 km nördlich von Fox.

Die kurze Strecke hat gleich drei höhere Berge im Programm, die aber alle ganz gut zu fahren sind, weil nicht fürchterlich steil. Der dichte Wald, der mich umgibt, ist beeindruckend; es macht ziemlich viel Spaß, hier herumzufahren. Wie schon auf dem ersten Gipfel, an den sich eine phantastische Abfahrt anschloss, mache ich auch auf dem zweiten eine kurze Pause. Dort treffe ich Laura und Rich, zwei, wie sich herausstellt, meinen Vorurteilen widersprechende Amerikaner. Mit ihnen radle ich gemeinsam nach Franz-Josef, wo sich unsere Wege vorübergehend trennen, da sie auf den Campingplatz gehen und ich ins Hostel. Später treffe ich sie beim Einkaufen wieder, wo sie mich für den Abend zu einer Tasse Wein einladen.

Nachdem ich für morgen den Bus und die Übernachtung in Greymouth klar gemacht habe, fahre ich zu den beiden und verbringe mit ihnen einen schönen Abend. Rich hat gerade seinen vierten Ironman hinter sich; ich verstehe nun, warum er tagsüber trotz seines umfangreichen Gepäcks schon einen ziemlich fitten Eindruck auf dem Fahrrad gemacht hatte. Eigentlich ist er Industrial Designer, Laura Krankenschwester, beide haben aber ihren Job aufgegeben, um für drei Monate Urlaub zu machen, wollen aber danach wieder einen neuen Job suchen.

Als ich am nächsten Morgen zur Bushaltestelle komme, sind Rich und Laura schon da. Leider werden wir auf zwei verschiedene Busse verteilt, so dass wir uns nur bei den Zwischenstopps (davon gibt’s gleich drei auf dem kurzen Stück bis Greymouth) unterhalten können. Über sie lerne ich Peter kennen, einen New Yorker Opernsänger, der auch genau so aussieht: mit Hut und weißem Schal. Er ist ziemlich gesprächig und eher amerikanisch.

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