Die letzte Wanderung steht vor der Tür. Nachdem ich Anfang Februar überraschend einen Restplatz auf dem Milford Track ergattern konnte, hatte ich den Urlaub ja um diese Wanderung herum geplant. Und heute nun soll es losgehen. Noch ist das Wetter brilliant, aber die Vorhersage lässt nichts Gutes ahnen. Bevor ich mich auf die Spuren von Mr Mackinnon begebe, besuche ich noch das Fiordland Cinema, um mir »Ata Whenua – Shadowland« anzusehen.

Kurz nach Mittag begebe ich mich zum DOC-Zentrum in Te Anau, wo bereits einige andere Wanderer warten; mein erster Eindruck ist, dass da einige etwas merkwürdige Leute bei sind – und so recht warm werde ich mit denen auch in den nächsten Tagen nicht. Der Bus bringt uns nach Te Anau Downs, wo bereits das Boot auf uns wartet, das uns zum Start des Tracks bringen wird. Kurz nach uns trifft ein weiterer, größerer Bus ein, der die Guided Walkers an Bord hat, die ebenfalls hier an Bord des Boots gehen.

Die Überfahrt über den nördlichen, mir bislang unbekannten Teil des Lake Te Anau ist sehr schön. Wie bei anderen Bootstouren üblich erzählt auch hier der Skipper einiges über den See, die Landschaft ringsherum und natürlich auch über den Weg, der vor uns liegt. Ich komme recht schnell in Kontakt mit einem niederländischen Paar, die beide etwas jünger als ich sind.

Die geführten Wanderer haben nur ein kurzes Stück vor sich. Wir gehen eine gute Stunde und bekommen dabei durchaus schon einiges zu sehen – beispielsweise das Glade House, in dem die »Geführten« übernachten. Wir sehen, dass drinnen schon die Tische gedeckt sind. Der Weg führt ab hier praktisch immer direkt am Clinton River entlang, so dass sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die Berge ringsum ergeben. Ein kleiner Abstecher führt zu einem Feuchtgebiet, an dem sich die Entwicklung des Waldes sehr schön erkennen lässt. Kleine Bäumchen trauen sich aus dem Sumpf hervor; an den Rändern wird es etwas trockener, so dass dort die Bäume etwas höher werden und auch andere Bäume siedeln. Im Lauf der Zeit wird so der Sumpf immer kleiner werden und vermutlich eines Tages ganz verschwinden. Aber bis dahin wird noch viel Wasser vom Himmel herabregnen…

Die Clinton Hut ist ein recht luxuriöses Gebilde. Um eine große Terrasse herum gruppieren sich zwei großzügige Schlafräume sowie der Aufenthalts- und Kochbereich; die Toiletten sind ein paar Meter entfernt. Die Kleiderhaken für die Schuhe sind wohl nicht ohne Grund angebracht worden: Die Warden erzählt, dass sie hier öfter Besuch von Keas haben – das hätte ich nicht erwartet, da wir hier doch noch recht weit unten im Tal sind. In der Küche bilden sich wie üblich die ersten Gemeinschaften und es zeigt sich, dass durchaus eine ganze Menge nette Leute dabei sind – mein erster Eindruck war also zum Glück falsch.

Leave a Reply