Nach einem Ruhetag in Te Anau geht es früh morgens auf den Weg in Richtung Süden. Um Viertel nach Sieben holt mich der Bus an der Jugendherberge ab. Es ist derselbe Fahrer, der vor drei Jahren gerade seinen ersten Tag bei dem Unternehmen hatte. Dieses Mal ist die Gesellschaft eine andere und es geht nicht mehr über Tuatapere, sondern mit Umsteigen über Mossburn und Lumsden. Immerhin kennt der Fahrer dieses Mal den Weg; die Heizung in seinem Bus hat er dagegen nicht wirklich unter Kontrolle. In Invercargill steige ich erneut um – auch der Bus nach Bluff wird von dem gleichen Fahrer wie seinerzeit gefahren. Die Überfahrt dagegen ist ein ganzes Stück rauer als damals, wenn auch wohl relativ ruhig im Vergleich zum Vortag.

Tui

Tui

Um die Mittagszeit erreiche ich mein Hostel. Dort wollen zwei Leute kurz darauf nach Ulva Island übersetzen. Ohne langes Zögern schließe ich mich ihnen an. Mit einem winzigen Bötchen bringt uns der Skipper Peter auf die Insel, wobei wir unterwegs noch einen Blue Penguin im Wasser sehen.

Auf Ulva Island lasse ich mir viel Zeit und gehe diverse Wege, die quer über die Insel führen, auf der Suche nach Vögeln ab. Und tatsächlich ist die Vogelwelt hier viel präsenter als auf dem Mainland. Überall hört man Vogelgezwitscher und nach kurzem Suchen findet man sie auch in den Bäumen. Leider sind sie oft schwierig zu fotografieren, weil sie eben doch nicht so ganz nahe und vor allem im Geäst sitzen. Nur einige kommen ganz nahe, wie ein Robin, der sich bis auf meinen Schuh traut und an Schnürsenkeln und Hose pickt. Auch ein Weka nähert sich mir bis auf zwei Meter.

Nachdem ich viele verschiedene Vogelarten beobachten konnte, mache ich mich wieder auf den Weg zum Bootsanleger und lasse mich zurück nach Stewart Island bringen. Auf dem Rückweg zum Hostel sehe ich ebenfalls noch einige Vögel, darunter mehrere Kakas, die gleich in der Nachbarschaft des Hostels in den Bäumen sitzen.

Am folgenden Morgen entdecke ich, dass Miriam, eine Schweizerin, die ich in Queenstown getroffen hatte, ebenfalls hier ist. Nach dem Frühstück überlegen wir uns, dass wir gemeinsam in Richtung Acker’s Point gehen wollen. Auf dem Weg dorthin machen wir den ein oder anderen Abstecher und sehen dabei wieder zahlreiche Vögel, vor allem Tuis und Bellbirds. Außerdem kommen wir an einem der ältesten Häuser Neuseelands vorbei.

Norwegian Graves on Stewart Island

Norwegian Graves on Stewart Island

Nach einer Stärkung mit einem außerordentlich leckeren Salat und einem anschließenden Stück Möhrenkuchen machen wir noch einen Spaziergang zum Friedhof, auf dem es interessanterweise eine Ecke mit norwegischen Gräbern gibt. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch einen an einen Eisvogel erinnernden Vogel. Wie ich mittlerweile weiß, handelte es sich tatsächlich um dessen neuseeländischen Cousin – einen Götzenliest, auf Maori kōtare genannt.

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