Es ist wie so oft in der Region hier: In Te Anau ist das Wetter recht gut, aber 80 km weiter nördlich sieht es schon wieder ganz anders aus – die Wolken hängen tief, aber zumindest ist es trocken. Als ich 1999 mit Christian dort vom Greenstone Track kommend auf den Bus nach Te Anau wartete, schüttete es dort oben aus Kübeln; eine Stunde später in Te Anau schlug ich bei herrlichstem Wetter mein Zelt auf.

Der State Highway 94 – die Straße von Te Anau nach Milford Sound – führt zunächst am Lake Te Anau entlang und dann durch das allmählich sich verengende Eglinton Valley und vorbei am Lake Gunn zur Divide, dem Sattel, über den man ins Hollyford Valley und damit an die Westküste gelangt, wenn man denn einen mehrtägigen Fußmarsch nicht scheut.

Hollyford Valley

Hollyford Valley

Eine Stichstraße führt ein Stück in das Tal hinein. Nach etwa einem Kilometer kann man das Auto in der Nähe einer Swingbridge abstellen, und über den Lake Marian Track zum gleichnamigen See wandern. Schon nach wenigen Minuten erreicht man die Lake Marian Falls, eine Folge von kleinen Wasserfällen, die sich durch das enge Flussbett zu Tal stürzen.

Lake Marian Falls

Lake Marian Falls

Über rund 375 Höhenmeter führt der Weg allmählich bergan durch einen wunderbaren Urwald. Das feuchte Wetter ist für den Wald hier sehr passend – so macht die kleine Wanderung Spaß.

On Lake Marian Track

On Lake Marian Track

Als ich den See – etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel – erreiche, stehe ich praktisch in den Wolken. Am fernen Ende des Sees berühren sie praktisch die Wasseroberfläche und erzeugt so eine sehr mystische Stimmung. Der See liegt in einem Talkessel in den Darran Mountains, der vor langer Zeit von einem Gletscher geformt wurde. Von den Bergen ist heute freilich so gut wie nichts zu sehen.

Drei Stunden, nachdem ich losgegangen bin, bin ich wieder am Auto und mache noch einen Abstecher zu Gunn’s Camp im Hollyford Valley, einer alten Siedlung aus der Zeit als die Straßen dort in der Gegend in den 1930er Jahren gebaut wurden.

Leave a Reply