Ohne Frühstück breche ich von der Milford Sound Lodge aus auf und fahre ganz bequem mit dem Shuttle der Unterkunft zum Terminal, von dem die Bootsrundfahrten starten. Dort bin ich wieder mit Katja verabredet, die kurz darauf auch schon mit unseren Bordpässen für die Breakfast Cruise mit Southern Discoveries um die Ecke kommt. Diese frühe Tour ist aus zweierlei Gründen sehr angenehm: Wie der Name schon sagt, bekommt man an Bord ein kleines Frühstück, bestehend aus Cerealien, Toast mit Marmelade, O-Saft, Tee und Obst. Das alles gibt es vom Buffett, so dass man nicht hungern muss.

Morning in Milford Sound

Morning in Milford Sound

Was einen dann vom Frühstück weg treibt, ist natürlich der Fjord, der um diese Zeit – und das ist der zweite Bonus der frühen Tour – noch sehr ruhig ist, da die Mehrzahl der Tagestouristen erst später einfallen wird. Die Fahrt führt einmal durch den gesamten Fjord bis hinaus an die Stelle, wo das offene Meer beginnt. Unterwegs treffen wir einige Robben und sehen einmal etwas im Wasser schwimmen, was ein Pinguin sein könnte, aber er verschwindet, bevor wir das sicher sagen können. Ansonsten hält sich die Tierwelt eher zurück. Auf dem Rückweg in Richtung Hafen steigen wir am Underwater Observatory aus, wo uns nach einem interessanten und unterhaltsamen Vortrag die Unterwasserwelt des Fjords gezeigt wird. Da sich normalerweise eine mehrere Meter dicke, tanninhaltige Süßwasserschicht über dem Meerwasser befindet, ist das Wasser schon in 10 Metern Tiefe so dunkel wie sonst üblicherweise in etwa 40–50 Metern Tiefe. Daher können hier schon in geringen Tiefen Fische und auch Schwarze Korallen besichtigt werden, die es sonst erst in viel größeren Tiefen zu sehen gäbe.

A Band of Clouds

A Band of Clouds

Nachdem wir uns dort etwa eine Stunde lang aufgehalten haben, lassen wir uns vom nächsten Boot zurück in den Hafen bringen und begeben uns in den Café-Teil des Blue Duck, wo wir beide noch etwas trinken und ich auch einen Happen zu mir nehme. Kurz danach ist dann auch schon die Zeit gekommen, dass ich mich von Katja verabschiede und zum Bus gehe, der mich mit den Wanderern, die heute vom Milford Track kommen, nach Te Anau bringt. An der Divide steigen noch Wanderer zu, die gerade den Routeburn Track beendet haben, so dass außer dem Fahrer und mir niemand an Bord ist, der in den letzten Tagen eine Dusche gesehen oder gar benutzt hat.

In Te Anau beziehe ich in der Jugendherberge mein neues Zimmer, das ich mit einer Deutschen, die ich hier schon vor meiner Wanderung getroffen hatte und die in der Zwischenzeit den Kepler Track gegangen ist, einem Israeli und einem Amerikaner teile. Zum Abendessen gönne ich mir eine Pizza im Fiordland Café; dazu gibt es ein leckeres Monteith’s Golden – allerdings aus der Flasche.

Leave a Reply