Nach dem Frühstück packe ich alle meine Habseligkeiten ins Auto und verlasse Te Anau – bis ich hier mal wieder her kommen werde, wird wohl einige Zeit vergehen. Auf mehr oder weniger direktem Weg begebe ich mich nach Queenstown, lediglich in Kingston lege ich einen kurzen Zwischenstopp ein. Dort steht gerade der renovierte, von einer Dampflok gezogene Kingston Flyer im Bahnhof, ein Ausflugszug, der eine halbe Stunde nach Süden zu einem Haltepunkt in der Mitte von nichts und wieder zurück fährt.

Lake Wakatipu

Lake Wakatipu

In Queenstown erledige ich nur ein paar Einkäufe, tanke und mache einen kurzen Spaziergang durch den Ortskern. Und dann geht es auch schon weiter nach Glenorchy, einem kleinen Ort am nördlichen Ende des Lake Wakatipu, zu dessen 260 Einwohnern eine gewisse Jane Campion zählt. Auch ansonsten hat dieser Ort einiges mit dem Kino zu tun, aber mehr dazu morgen. Bei dem in Glenorchy ansässigen Unternehmen Dart River Safaris buche ich für den morgigen Vormittag eine Jetboat-Tour.

Kinloch Jetty

Kinloch Jetty

Weiter geht die Fahrt nach Kinloch am Westufer des Sees, die letzten zehn Kilometer davon wieder einmal über Schotterpisten. Was eigentlich mal als Ortschaft geplant war, ist nie wirklich entstanden, da die Planer im 19. Jahrhundert offenbar nie vor Ort waren und daher nicht berücksichtigt hatten, dass die geplanten Straßen im Sumpf bzw. bei Hochwasser im Dart River liegen. So besteht der “Ort” nun also aus einer sehr kleinen Ansammlung von Gebäuden, die fast alle zur Kinloch Lodge gehören, einem Mischbetrieb aus Hotel, Restaurant und Jugendherberge mit dementsprechend buntem Publikum. Das Angebot für das Abendessen, ein Drei-Gänge-Menü, klingt sehr verlockend: Ich entscheide mich im Hauptgang natürlich für Lamm. In dem winzigen Restaurant – es gibt neun Tische für je zwei Personen – ist die Atmosphäre sehr gemütlich und so entstehen schnell Gespräche zwischen den benachbarten Tischen. Meine direkten Nachbarn leben in Hamilton auf der Nordinsel, haben aber früher auf der Coromandel Peninsula gewohnt, wo ich bei meiner ersten Tour mit dem Fahrrad unterwegs war – was die beiden natürlich sehr interessiert.

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