Wie geplant packen wir das gesamte Gepäck der beiden zu meinem in den Wagen und machen uns auf den Weg nach Westport, dem nächsten und letzten nennenswerten Ort an der Westküste. Kurz vor Westport biegen wir zu der kleinen Wanderung am Cape Foulwind ab, wo unterhalb des Wanderwegs eine kleine Kolonie von Pelzrobben lagert, darunter auch Jungtiere, die gerade etwa vier Monate alt sind.

Rocks in the Sea

Rocks in the Sea

An geeigneten Stellen in Westport lasse ich die beiden aus dem Auto und fahre selber weiter in Richtung Norden in einen Ort namens Denniston, das zum einen bekannt ist als einer der Orte, an denen hier in der Region Kohle gewonnen wurde (und in geringem Umfang immer noch wird). Zum anderen aber wurde der Ort über den Roman The Denniston Rose von Jenny Patrick bekannt, den ich zwar noch nicht gelesen, aber zumindest schon im Kofferraum liegen habe. Der Ort liegt etwa 600 Meter höher als die nur wenige Kilometer entfernte Küste. Um die Kohle von dort oben hinunter zu transportieren, wurde die Denniston Incline gebaut, eine wahnwitzig anmutende Konstruktion, die an eine Seilbahn erinnert, wobei anstelle von Gondeln Loren verwendet wurden, die auf Schienen fuhren statt an einem Seil zu hängen. Jeweils eine mit Kohlen beladene, den Berg hinabfahrende Lore zog eine leere den Berg hinauf – wobei sie natürlich stark gebremst werden musste, denn die Steigung der Strecke erinnert eher an eine Skiflugschanze als an eine Bahnlinie. Da es in den ersten Jahren, in denen die Zeche betrieben wurde, keine Straße nach Denniston gab, wurden illegalerweise in den bergan fahrenden Loren auch Personen transportiert – so auch der Schulinspektor, der sich denn auch prompt weigerte, die Schule dort ein zweites Mal zu inspizieren, wenn keine Straße gebaut würde, denn mitunter versagten die Bremsen und es kam zu auch tödlichen Unfällen.

Coal Cableway

Coal Cableway

Durch das Tal des Buller River, durch das ich 1996 schon mit dem Fahrrad nach St Arnaud gefahren war, geht es dann weiter nach ebendort. Im Hostel dort ist außer mir nur ein weiterer Gast, was nach all den gut gefüllten Hostels der bisherigen Reise sehr ungewohnt ist. Ich spaziere noch ein wenig im kleinen Ort herum, erkundige mich beim DOC nach der Wettervorhersage und verweile am Ufer des Lake Rotoiti, als die Nachmittagssonne unter der Wolkendecke hervorlugt.

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