Den heutigen Tag verbringe ich im Wesentlichen im Auto, und zwar auf dem Forgotten World Highway. Nachdem ich im Hostel alle meine Sachen gepackt habe, fahre ich zurück nach Taumarunui, wo ich vor drei Tagen auf dem Weg von Waitomo aus durchgekommen bin. Dort tanke ich noch einmal, denn auf der Strecke, die vor mir liegt, gibt es keine Tankstellen. In Taumarunui beginnt der Highway 43, wie die Straße offiziell heißt. Noch im Ort zeigt sich, wie die heutige Fahrt aussehen wird: hügelig und kurvig. Ich habe mir zuvor ein Faltblatt besorgt, in dem zahlreiche Sehenswürdigkeiten bzw. Aussichtspunkte entlang der Strecke eingetragen sind. Wenn man die alle mitnehmen möchte, braucht man für die gut 150km mehr als einen Tag.

Hobbit Land

Hobbit Land

Ich entscheide unterwegs spontan, wo ich Stopps einlege. Und auch wenn ich mir fast alle längeren Abstecher spare, brauche ich über sechs Stunden für die Strecke. Der eine größere Abstecher führt mich zu den Mount Dampier Falls, die fast so aussehen, als hätte seinerzeit Faramir dort Gollum beobachtet (das waren aber die Taranaki Falls am Mount Ruapehu). Eine späte Mittagspause lege ich in Whangamomona ein, einem kleinen, ehemals für die Siedler der Region aber wohl bedeutsamen Ort, der sich 1988 zur unabhängigen Republik erklärt hat – was aber wohl mittlerweile nur für den Tourismus von Bedeutung ist.

Near Mount Damper Falls

Near Mount Damper Falls

Als ich schließlich Stratford erreiche, ist leider von einem größeren Berg, den es hier geben soll, nichts zu sehen. Lediglich die Andeutung einer Bergflanke und eine Ansammlung von Wolken, die sich alle um irgendetwas zu versammeln scheinen, lassen ahnen, dass sich dort etwas verbirgt. Also fahre ich direkt weiter bis New Plymouth, wo ich mich zunächst für zwei Nächte in einem Hostel einquartiert habe.

Whangamomona Church

Whangamomona Church

Mit einigen anderen Bewohnern zusammen schaue ich die 6-Uhr-Nachrichten auf TV One, die den besten Wetterbericht hier bringen – und der sich für die nächsten Tage gut anhört. Andere Topp-Nachrichten sind der Tod des wohl besten Cricket-Batsman (auch eine Art Superheld), der ein Cousin von Russell Crowe war – die Welt ist klein in Neuseeland – sowie der Gewinn des Weltmeistertitels im Bahnradteamsprint. Ach ja, und dann war noch kurz von den Erfolgen eines gewissen Herrn Trump die Rede.

Mount Taranaki Sunset

Mount Taranaki Sunset

Beim anschließenden Weg zum Supermarkt sehe ich, dass der Gipfel des Taranaki – so heißt der Berg, der vorhin noch nicht zu sehen war – nun wolkenfrei ist. Also beeile ich mich mit dem Einkauf und fahre dann ein Stück in Richtung Westen, wo ich hoffe, einen schönen Ausblick auf den Vulkan zu bekommen. Da die Sonne bald untergeht, habe ich nicht allzu viel Zeit, finde aber einen ganz ansehnlichen Fleck, von wo ich ein paar Fotos machen kann.

Zum Abschluss des Tages suche ich mir nun noch etwas zu essen. New Plymouth ist zwar nach Hamilton die größte Stadt, die ich bisher auf dieser Reise besucht habe, aber zumindest an einem Donnerstagabend ist es gar nicht so einfach, etwas anderes als MacDo, Burger King und Co. zu finden, da die meisten Läden schon vor neun Uhr die Küche dicht machen.

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