Der Abschied aus dem Northland fällt leicht, denn es regnet – nicht stark, aber es reicht, um alles trüb und grau aussehen zu lassen. Und so bleibt es auch den ganzen Tag über. Ich fahre im Grunde immer Richtung Auckland, allerdings soweit möglich nicht auf dem Highway 1, sondern auf dem weniger befahrenen Highway 16. Denn etwa vierzig Kilometer vor Auckland habe ich noch zwei Abstecher vor.

Der erste führt mich nach Muriwai Beach, wo mich aber weniger der Strand als vielmehr die Tölpelkolonie anzieht. Der auf deutsch Australischer Tölpel genannte Vogel (auf englisch: Australasian Gannet) kommt trotz dieses Namens hauptsächlich in Neuseeland vor und lebt dort in großen Kolonien, von denen sich eine eben hier auf den Felsen oberhalb dieses Strandes befindet. Zwar ist die beste Zeit für einen Besuch hier wohl im Januar und Februar, aber auch jetzt sind etliche hundert Vögel hier. Ihnen beim Flug zuzuschauen, ist sehr schön, zumal man auf den Klippen etwas oberhalb der Kolonie steht und daher die Tölpel teilweise unterhalb meines Standpunkts oder auf gleicher Höhe unterwegs sind. Weniger schön hingegen ist der Geruch, der von den Felsen aufsteigt – deren weiße Farbe kommt nicht vom Gestein… Dagegen roch es in Rotorua richtig angenehm.

Für den zweiten Abstecher fahre ich in die Waitakere Ranges, eine Hügelkette westlich der Großstadt. Am Straßenrand entdecke ich im Vorbeifahren ein Schild, dass man hier einen Spaziergang zu den Fairy Falls machen kann. Das klingt nett – und da ich ja schon lange keinen Wasserfall mehr besucht habe, mache ich mich auf diesen Weg. Angeblich soll man 45 Minuten bis dorthin benötigen, aber ich bin schon nach gut der Hälfte der Zeit da, was sicher auch damit zusammenhängt, dass es bei diesem Wetter unterwegs wenig Anlass gibt stehen zu bleiben. Der Wasserfall ist sehr hübsch; er führt zwar nur wenig Wasser und ist daher sehr schmal, aber das Wasser fällt in fünf Stufen über insgesamt etwa vierzig Meter von einem kleinen Pool in den nächsten. Nach einigen Fotos (leider keins mit dem Handy, so dass es hier heute kein Bild gibt) mache ich mich auf den Rückweg zum Auto.

Von hier aus geht es noch einmal nach Westen, immer bergab bis an die Küste nach Piha. Ein letzter Sonnenuntergang an der Westküste bleibt mir jedoch verwehrt; zu tief hängen die Wolken, auch wenn sich zwischen dem Regen in der Ferne mal ein winziges Stückchen blauer Himmel zeigt. Am Abend sieht dann die Wolkendecke schon wieder recht dünn aus; ich hoffe daher, Euch morgen noch etwas über Piha und einen weiteren Strand hier zu erzählen.

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