Nun bleibt nur noch die Zusammenfassung der letzten beiden Tage hier in Auckland. Der gestrige Tag begann mit einem sehr leckeren Frühstück bei “Bread and Butter” (?) mit Sandy, Campbell und einer Mitarbeiterin aus dem Hostel. Anschließend bin ich vom Hostel aus einmal hinüber zur K Road (die jeder hier so nennt; eigentlich heißt sie Karangahape Road). Diese Straße verläuft auf dem Hügelkamm, der den Stadtkern Aucklands von den südlicher gelegenen Vierteln trennt. Mein Reiseführer, der Lonely Planet, schlägt zur erstrn Erkundung der Stadt einen Spaziergang von dort über einige Nebenwege und mit mehreren Umwegen bis hinunter zum Hafen vor. Diesem Vorschlag folge ich weitgehend, allerdings nicht bis zum Ende, sondern nur bis in den unteren Teil der Queen Street, der Hauptschlagader der Innenstadt.

Dann begebe ich mich zurück zum Hostel, denn Sandy hatte mir angeboten, mit mir zum Mount Eden und zum One Tree Hill zu fahren, zwei innerstädtischen Grünanlagen und Aussichtspunkten. “Innerstädtisch” ist dabei so eine Sache, denn Auckland ist – flächenmäßig – eine der größten Städte der Welt. Und Aussichtspunkte gibt es auch zahlreich, denn die Stadt ist auf bzw. um eine Ansammlung von (nicht mehr aktiven) Vulkanen erbaut. Dem entsprechend heißen dann auch etliche Stadtteile “Mount …” nach eben dem Vulkan, an dem sie sich befinden. Der Mount Eden ist der höchste Berg in Auckland; auf ihm befand sich früher ein Pa, eine befestigte Siedlung der Maori, daher ist der ehemalige Vulkankrater tapu und darf nicht betreten werden. Der One Tree Hill – übrigens von U2 besungen – ist seit einigen Jahren ein No Tree Hill, da die Pakeha, die europäischen Siedler, den ehemals dort wachsenden einheimischen Baum durch eine importierte Art, eine Kiefer, ersetzten, die vor einigen Jahren von Maori-Aktivisten gefällt wurde. Derzeit werden wohl Gespräche geführt, wieder einen geeigneten Baum dort zu pflanzen.

Abends holen wir Fish & Chips aus einem Laden, der eine sehr gute Fischauswahl (sowie Meeresfrüchte) zu bieten hat. Mein Versuch, endlich einmal das Essen zu bezahlen, scheitert an Campbell; da muss er mit Sandy wohl mal irgendwann nach Deutschland kommen, damit ich mich revanchieren kann.

  
Heute ging es dann für mich als erstes auf den Skytower, das höchste Gebäude der Südhemisphäre. Von dort hat man einen sehr schönen Blick über die Stadt, die sich bis an den Horizont zu erstrecken scheint, wenn nicht vorher eine Küste in die Quere kommt, denn Auckland liegt an der schmalsten Stelle des Landes zwischen dem Manukau Harbour, der zur Tasmanischen See gehört, und dem Hauraki Gulf, der zum Pazifik gehört und von der Coromandel Peninsula begrenzt wird.

Relativ lange halte ich mich danach in den teilweise bereits umgebauten, teilweise noch in Planung befindlichen Gebieten im Hafen auf. Das Viaduct Basin wurde für die Verteidigung des America’s Cup im Jahr 2000 umgebaut, mit dem Umbau des benachbarten Wynyard Quarter begann man für den Rugby World Cup 2011, aber die Planungen reichen weit in die Zukunft.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat man es hier im Allgemeinen nicht so. Es gibt zwar seit 2003 wieder einen Bahnhof in der Innenstadt, das Britomart Centre, während der eigentliche Bahnhof von  Auckland einen guten Kilometer entfernt liegt. Von letzterem fährt im Wesentlichen nur drei Mal pro Woche ein Fernzug in die Hauptstadt. Von Britomart aus werden immerhin vier Nahverkehrsverbindungen bedient – und seit 2014 sogar schon elektrisch! Da die Stadt am Individualverkehr zu ersticken droht, investiert man seit einigen Jahren aber doch ein wenig in öffentliche Verkehrsmittel und Radwege.

Reger Betrieb hingegen herrscht an der Queen’s Wharf, von der Boote zu etlichen Vororten und Inseln fahren. In das gegenüber liegende Devonport sind die Verbindungen besser als die meisten Busverbindungen in Paderborn: Alle halbe Stunde kann man in etwa zehn Minuten dorthin übersetzen – und das von früh bis spät. Als ich von meinem Ausflug dorthin zurückkomme, kommen mir viele Leute entgegen, dir offenbar gerade Feierabend machen – für Leute aus Devonport, die in Aucklands Innenstadt arbeiten, scheint das also durchaus eine attraktive Verbindung zu sein.

Und damit geht der Urlaub dann zu Ende. Nun heißt es, Sachen packen; morgen am frühen Nachmittag fahre ich mit dem Bus zum Flughafen. Die Daten für den Rückflug folgen hier in Kürze. Das nächste Mal melde ich mich dann vielleicht von unterwegs oder ansonsten, wenn ich wieder zu Hause bin und ein bis drei Mützen Schlaf hatte. 

3 Comments

  1. Felix Winkelnkemper
    April 4, 2016

    Wie Schlaf? Was machste denn im Flugzeug die ganze Zeit? 😀

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  2. TeeGee
    April 4, 2016

    Have a safe trip back!
    Looking forward to seeing you soon again.

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  3. Martina
    April 4, 2016

    Es war schön, Deine Reiseberichte zu lesen. Ich wünsche Dir nun einen guten Flug und gesunde Heimkehr!
    CU, Martina

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