So wirbt die Deutsche Bahn AG, und so stelle ich es mir auch vor. Mit dem Fahrradkarton an der einen, den zusammengeschnürten Packtaschen an der anderen Hand und einem kleinen Rucksack auf dem Rücken, steige ich also in den Zug. Bis Kassel komme ich problemlos in einem InterRegio. Von dort muss ich mit einem StadtExpress weiter, da ich die sonst verkehrenden ICEs nicht mit meinem Fahrrad benutzen kann. Hier droht nun das Chaos: Massen von Menschen drängen sich auf dem Bahnsteig – es ist recht gutes Wetter, der Samstag lang, und Eintracht Frankfurt hat ein Heimspiel. Natürlich habe ich mir einen Zug mit Fahrradbeförderung ausgesucht, aber ein Fahrradabteil gibt es deshalb noch lange nicht. Ich muss mich also in den Bereich der Türen stellen, was kein Problem darstellen würde, wenn dort nicht bereits überall mindestens zwanzig Leute stünden.

Ich wende mich daher an einen der freundlichen Bahner, der auf meinen Hilferuf, ich müsse diesen Zug nehmen, um meinen Flug zu erreichen, mit “Da kann ich doch nichts für!” antwortet und sich abwendet. Zwei Grenzschützer erkennen immerhin, dass ich ein Problem habe, und stellen fest: “Das geht nicht.” Glücklicherweise sind in einem der Eingangsbereiche die Leute bereit, noch enger zusammenzurücken und so Platz für mich und mein Fahrrad zu machen. Ich setze mich in die unmittelbar benachbarte erste Klasse und hoffe, dass das Rad das Gedränge übersteht; einen Schaffner sehe ich auf der Fahrt bis Frankfurt nicht.

Vom Frankfurter Hauptbahnhof, wo ich mit einem einigermaßen lädierten Karton ankomme, geht es per S-Bahn zum Flughafen und weiter per Shuttle zum Terminal 2. Dort stehen bereits lange Schlangen vor den Schaltern, darin auch mehrere Leute mit Fahrrädern. Das Einchecken geht problemlos vonstatten, so dass ich mich allmählich an den Gedanken gewöhnen kann, dass nach dem Stress in der Bahn nun der Urlaub beginnt.

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