Der Vormittagsbus bringt mich von Christchurch nach Oamaru. Dort komme ich im Swaggers Backpackers unter, wo ich mich einfach auf einer Tafel für einen Schlafplatz eintrage, da die Besitzerin derzeit unterwegs ist. Bis sie zurückkommt, mache ich einen Stadtspaziergang. Der alte Ortskern in der Nähe des Hafens hat einige recht interessante Sandsteinbauten, aber das alles wirkt nicht sehr einladend. An der Hauptstraße dagegen stehen eine ganze Reihe sehr imposanter Bauten. Insbesondere die beiden ehemaligen Post Offices (das eine, kleine aus den 1860ern, das direkt daneben stehende sehr viel größere aus den 1880ern) zeigen, dass es der Stadt in diesen Jahren sehr gut gegangen sein muss.

In einem Café direkt an der Hauptstraße, auf der die Autos eher cruisen als rasen, gönne ich mir einen Tee und ein Sandwich, bevor ich mich auf die Spuren von Janet Frame begebe, die hier gelebt hat. Nachdem ich ins Hostel zurückkehre und dort die etwas chaotische, aber sehr liebenswerte Chefin kennenlerne, die sich fast wie eine Mutter um ihre Gäste kümmert, gehe ich am Hafen vorbei, wo ein baufälliger und daher nicht begehbarer Steg von Hunderten von Vögeln, insbesondere Shags und White-Fronted Terns (Tara) bevölkert wird.

Am späten Nachmittag bzw. am Abend gehe ich dorthin, wo sich alle Touristen einfinden: zu den Pinguinen. Zunächst geht es zu den Yellow-Eyed Penguins (Hoiho). Da der Beobachtungsstand recht hoch auf den Klippen liegt, braucht man ein gutes Fernglas oder ein sehr starkes Teleobjektiv, um sie gut sehen zu können. Zunächst ist nur eine Robbe am Strand, aber nach einer Weile tauchen auch ein paar Pinguine auf. Für ein gutes Foto reicht aber mein 300mm-Objektiv aus dieser Entfernung nicht aus.

Anschließend geht es weiter zu den Blue Penguins (Korora). Ihr Landeplatz in unmittelbarer Nähe ihrer Kolonie ist von einer großen Tribüne aus gut zu sehen; fotografieren darf man hier jedoch nicht. Das Geschehen wird von einer Wissenschaftlerin kommentiert, die die Tiere – und wohl auch den Einfluss der zahlreichen Besucher auf sie – erforscht. In kleinen Gruppen kommen die Pinguine angeschwommen. Sie lassen sich an die Felsen heranspülen und krabbeln dann aus dem Wasser. Nun beginnt der nicht ganz einfache Weg die Böschung hinauf, bevor sie den Fußweg kreuzen und ihre Nistplätze im Gebüsch erreichen. Zwei junge Pinguine begrüßen jede ankommende Gruppe, indem sie auf die Rückkehrer zurennen und schauen, ob einer etwas zu futtern für sie mitgebracht hat. Entweder warten sie noch auf ihre Eltern oder sie sind Waisen. Nachdem die Mehrzahl der Pinguine an Land ist, verlasse ich das Ganze und gehe zurück zum Hostel.

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