… ist es jetzt genau her, dass Christchurch von dem schwersten Beben getroffen wurde, das die Bewohner dort bislang erleben mussten. 185 Menschen verloren ihr Leben, Tausende wurden verletzt, über 10.000 Häuser mussten abgerissen werden, mehr als 100.000 waren beschädigt.

185 Empty Chairs

185 Empty Chairs

Ich hatte das Glück, die Stadt am Tag vor dem Beben zu verlassen. Als ich in der Bank, die in dem roten Gebäude in der Bildmitte des folgenden Bildes zu sehen ist, Bargeld abholte, stand hier noch eine intakte Innenstadt. Zwei Jahre später waren große Teile des Stadtzentrums noch immer gesperrt, weil noch nicht alle einsturzgefährdeten Gebäude abgesichert oder abgerissen waren.

Christchurch 2013: Corner Colombo Street, Gloucester Street

Christchurch 2013: Corner Colombo Street, Gloucester Street

Ein gerade erschienener Artikel in der in Christchurch beheimateten Zeitung The Press zeigt Bilder vom Tag des Bebens und dem Folgetag. Es wird Jahrzehnte dauern und über 40 Milliarden NZ$ kosten, die Stadt wieder aufzubauen. Und auch wenn die Region nicht zur Ruhe kommt – gerade erst hat es wieder ein größeres Beben gegeben, bei dem zum Glück keine größeren Schäden entstanden sind und vor allem niemand ums Leben gekommen ist –, steht die Stadt wieder auf. Bemerkenswert finde ich, dass man nicht nach einfachen und schnellen Lösungen sucht (was manchem Bewohner, der sein Haus verloren hat, verständlicherweise lieber wäre), sondern die Gelegenheit ergreift, die Stadt so neu zu konzipieren, dass sie für ihre Bewohner lebenswert ist. Eine umfangreiche Bürgerbeteiligung (die so weit geht, dass ein neuer großer Spielplatz in wesentlichen Teilen von Kindern entworfen wurde) hat dabei die Ziele vorgegeben. Der ganze Prozess läuft nicht ohne Fehler und Pannen und auch nicht ohne Kritik ab – bei einem solchen Projekt kann das vermutlich auch nicht anders sein. Aber ich verfolge gespannt, wie sich die Stadt entwickelt und freue mich, in wenigen Jahren wieder Christchurch zu besuchen.

Der Christchurch Central Recovery Plan zeigt, wie man sich die Zukunft der Stadt vorstellt; kritisch begleitet wird der Prozess von der Initiative Rebuild Christchurch. Eine interessante Reportage über die Zeit nach dem Beben und den Wiederaufbau gibt es beim Deutschlandradio Kultur. Wer mag, findet auf den verlinkten Seiten umfangreiche Informationen.

Leave a Reply