Der Tag beginnt gleich wieder sehr warm und auch noch schwül dazu. Das bietet mir die Gelegenheit, die Klimaanlage meines Mietwagens zu testen – mit Erfolg. Angenehm temperiert fahre ich in Richtung Westen, wo etwa 40 km entfernt der Ort Raglan liegt, der vor allem bei Surfern beliebt ist. Wenige Kilometer vor dem Ort biege ich jedoch nach Süden ab zu dem ersten Highlight dieser Reise: zu den Bridal Veil Falls – was mich zu der Frage bringt, ob Wasserfälle im englischen nur im Plural existieren, denn der hier ist ganz deutlich nur ein einziger.

Bridal Veil Falls

Bridal Veil Falls

Schon kurz bevor ich den zugehörigen Parkplatz erreiche, wird die Straße, die bis dahin schon durch eine ansehnliche Hügellandschaft geführt hat, richtig hübsch und die Wälder links und rechts ursprünglicher. Der gut zehnminütige Fußweg bis zum oberen Ende des Wasserfalls lohnt dann schon als erste Sehenswürdigkeit. An hoch gewachsenen Farnbäumen, Nikau-Palmen und vielen anderen einheimischen Pflanzen vorbei führt der Weg einen schmalen Bachlauf entlang. Und dann steht man am Abgrund – mit einem Geländer gesichert, versteht sich. Gleich neben mir stürzt sich der Bach 55 Meter tief in einem großen Schwall hinab in einen Pool. Über etwa 270 Stufen führt der Weg durch den weiter herrlichen Wald an mehreren Aussichtspunkten vorbei bis zu einer kleinen Brücke über den Bach, wo dieser den Pool verlässt und man direkt dem Wasserfall gegenüber steht.

Hier ist zwar schon ein wenig Betrieb, aber mehr als zehn Personen sind zu keinem Zeitpunkt dort, so dass man das Ganze auch genießen kann. Ins Gespräch komme ich mit den Leitern eines Kinderausflugs aus Thames auf der Coromandel Peninsula, wo ich wahrscheinlich auch noch vorbeikommen werde. Einen Tipp für ein Burgerrestaurant habe ich jedenfalls jetzt schonmal.

Raglan Coastline

Raglan Coastline

Anschließend fahre ich weiter nach Raglan, was ein ganz netter Ort ist, der vor allem mit seinem Freizeitangebot glänzt. Nach einem Kaffee und einem Panino erkunde ich zunächst den Ort selber. Die Strände in der geschützten Bucht scheinen vor allem den Kindern zu gefallen, die hier im schwarzen Sand spielen. Etwas südwestlich des Ortes liegen dann die Strände, die auch den großen Kindern Spaß machen. Nur an wenigen kann man – der starken Strömungen wegen – schwimmen, aber das Planschen in den Wellen und vor allem das Surfen erfreuen sich großer Beliebtheit. Ich spaziere eine Weile am weitläufigen Strand entlang und bin zumindest bis zu den Knien in der Tasmanischen See gewesen.

Leave a Reply