Auch heute regnet es. Nach einem ausführlichen Frühstück packe ich daher wieder einmal und begebe mich langsam, aber sicher zum Büro des Department of Conservation, wo ich auf den Bus warte, den ich bereits gestern gebucht habe. Der kommt dann auch ziemlich pünktlich, und nachdem ich das Vorderrad ausgebaut habe, wird mein Krempel verstaut.

Die Landschaft rings um uns ist wirklich beeindruckend, besonders auf der anderen Seite des gar nicht mehr weit entfernten Passes – in den oberen Teilen des Haast-Tals. Wegen des starken Regens rauschen eine Menge Wasserfälle ins Tal, leider sind aber die Berge in Wolken gehüllt. Einfach wäre die Fahrt mit dem Rad nicht gewesen, aber sicher schön. Hauptsächlich jedoch bin ich froh, in einem, wenn auch voll besetzten, trockenen Bus zu sitzen.

Auch wenn es zwischenzeitlich etwas besser aussieht und manchmal sogar zu regnen aufhört, zeigt sich spätestens in Fox – ich fahre nur bis dort, weil in Franz Josef keine Unterkunft im Hostel zu bekommen ist –, dass die Entscheidung für den Bus richtig war: Als ich aussteige, öffnet sich der Himmel und schüttet sich aus. Innerhalb von fünf Minuten ist alles triefend nass, sowohl die Jacke von außen als auch wieder die Schuhe von allen Seiten.

Ich quartiere mich im Hostel für zwei Tage ein, auf gutes Wetter für morgen hoffend, damit ich wenigstens etwas von dem Gletscher sehen kann, der sich in der Nähe des Ortes von den Kämmen der Südalpen herabgießt. Da das Wetter am nächsten Tag tatsächlich gut ist, mache ich mich gleich vormittags auf den Weg. Der Gletscher ist in der Tat beeindruckend, vor allem durch seine unmittelbare Nähe zum Regenwald. Zunächst ist er schon aus der Ferne zu sehen, dann gehe ich durch ein kleines Wäldchen, an einem Bach hinab und stehe vor einer über hundert Meter hohen Eiswand.

Auf dem Rückweg mache ich noch einen kleinen Abstecher in den Regenwald, durch den die Straße – die einzige an der Westküste – in weiten Teilen verläuft. Schon nach wenigen Metern stehe ich im Wald und bin umgeben von Grün, Grün und Grün. Von der nahen Straße ist nichts zu merken; das einzige Zeichen von Zivilisation ist der Pfad, auf dem ich gehe.

Am späten Nachmittag fahre ich noch kurz am Lake Matheson vorbei und spaziere um ihn herum. Wären die Berge klar, hätte man hier einen herrlichen Blick auf die Südalpen, die sich dann im See spiegeln würden. So bleibt immer noch ein hübscher Anblick und am Abend ein schöner Sonnenuntergang.

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