Auch wenn ich in Nelson nicht zuletzt wegen des netten Hostels, der netten Mitbewohner – neben Sandy sind da unter anderem noch zwei Israelis, darunter Enya, die ich schon in Fox Glacier kennen gelernt und hier nun wieder getroffen habe – und der guten Gespräche durchaus noch länger hätte bleiben mögen, mache ich mich auf die Weiterfahrt. Wegen der Osterfeiertage hatte ich ausnahmsweise schon einiges im Voraus gebucht, so auch das Hostel in Picton, meiner nächsten Station. Die Fahrt dorthin ist wieder nicht sehr weit, so dass ich mich für einen etwas längeren Abstecher auf die westlichste Landzunge der Marlborough Sounds entscheide. An deren Spitze liegt French Pass und jenseits davon D’Urville Island – hier war ein französischer Entdecker am Werk –, aber auf dieselbe will ich es nicht treiben, sondern fahre nur soweit, wie der Asphalt reicht, nämlich bis zur Elaine Bay. Die Straße dorthin ist das kurvenreichste, was ich hier bisher gefahren bin: Wenn es einmal geradeaus geht, dann höchstens für 20 Meter, meist aber folgt eine Kurve auf die andere, immer in engen Radien der Küstenlinie folgend – und natürlich immer auf und ab.

Whangarae Bay

Whangarae Bay

Da ich auf diesem Abstecher eher langsam unterwegs bin, ist es dann doch schon 4 Uhr nachmittags, als ich in Picton ankomme. Das Hostel dort – die Villa – ist auch nett, kann aber mit dem in Nelson nicht mithalten, was in erster Linie daran liegt, dass es einfach ein gutes Stück größer ist. Als ich dort vorfahre, erkenne ich es wieder: Hier habe ich auch 1996 auf meiner Radtour schon übernachtet und beim Blick morgens aus dem Fenster zwei Deutsche wieder gesehen, neben denen ich im Flugzeug gesessen hatte. Die beiden wollten damals zu dem gleich nebenan befindlichen deutschen Bäcker – von dem jeder durch Neuseeland Reisende Deutsche wusste, denn das hiesige Brot wird von Deutschen gern mit Verachtung gestraft. Das hat zwar durchaus eine gewisse Berechtigung, aber für eine beschränkte Zeit kann man durchaus damit leben, finde ich – zumal es anderswo schlechteres gibt. Die deutsche Bäckerei nebenan gibt es nicht mehr, es ist nun eine “Bakkerij”, die “European style bread” verkauft, nicht etwa niederländisches Brot.

Okiwi Bay

Okiwi Bay

Abends treffe ich mich mit Katja (der zweiten) und Daniela, die seit Januar hier in Neuseeland sind und derzeit – wenn nicht gerade Ostern ist – in Nelson arbeiten. Sie kommen gerade aus Kaikoura zurück, wo sie mit Delphinen schwimmen waren. Wir gehen im Café Cortado zu Abend essen und quatschen darüber, was wir so in der letzten Zeit gemacht und gesehen haben und wie die Pläne für die Zukunft aussehen.

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