Der heutige Tag würde sich auch gut für eine Tour in den Untergrund anbieten, vielleicht in Verbindung mit einem Black Water Rafting, bei dem man in einem großen Schlauchreifen durch den Fluss einer der Höhlen paddelt. Denn die Wolken hängen tief und es regnet leicht. Mein Plan ist aber, heute in Richtung Zentrum der Nordinsel weiterzureisen, wo unter anderem die Vulkane warten. Im Ort National Park, einem der günstig gelegenen Orte für das Tongariro Crossing, habe ich mich für drei Nächte einquartiert. Dass das Wetter heute zwischen mäßig und saumäßig schwankt, ist nicht weiter schlimm, da heute eh nur ein Übergangstag ist. Nicht so schön ist allerdings, dass auch für die nächsten Tage die Vorhersage nicht so doll ist. Das beste an ihr ist, dass sie unzuverlässig ist – es besteht also Hoffnung, dass es besser wird als angekündigt.

One Does Not Simply Walk Into Mordor

One Does Not Simply Walk Into Mordor

Nach einem Kaffee mit einem Stück Hummingbird Cake fahre ich nach Whakapapa Village, einem der anderen Orte hier am Tongariro National Park. Dort gibt es ein besuchenswertes Informationszentrum des DOC, der neuseeländischen Nationalparkverwaltung. Ich hole mir eine Broschüre, in der diverse Wanderungen in der Region beschrieben werden. Zu einer davon mache ich mich auf. Mit dem Auto fahre ich bis auf gut 2000 Meter Höhe hinauf, um von dort einen viertelstündigen Spaziergang zu einer Felswand, der Meads Wall, zu machen. Von dieser Seite aus sieht sie recht unspektakulär aus, aber sobald man oben steht, sieht man in der Ferne den Mount Ngauruhoe – bzw. man kann ihn in den Wolken erahnen. Direkt vor mir fällt die Wand mehrere Hundert Meter senkrecht ab. Zu meiner rechten kann ich an einer weiteren Steilwand vorbeilugen. Dort erhebt sich der Mount Ruapehu, an dessen Hängen ich hier unterwegs bin.

Whakapapanui Stream and Mount Ngauruhoe

Whakapapanui Stream and Mount Ngauruhoe

Auf der Rückfahrt von Whakapapa lege ich noch zwei weitere Zwischenstopps ein, den ersten mit einem schönen Blick auf den Ruapehu, dessen Gipfel mittlerweile wolkenfrei ist; den zweiten an einem netten kleinen Wasserfall. Als ich zum Hostel komme, ist auch der Gipfel des Ngauruhoe wolkenfrei und auch der Tongariro ist nun zu sehen. Auf alle drei Vulkane hat man direkten Blick, wenn man vor dem Hostel steht – das ist nicht die hässlichste Aussicht. Nun hoffe ich für morgen auf gutes Wetter – momentan sieht es so aus, als ob es morgen mit der Wanderung klappen könnte.

Tongariro National Park

Tongariro National Park

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