Heute geht es in die Hauptstadt. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von den netten Leuten, mit denen ich mich hier in den letzten beiden Tagen sehr gut unterhalten habe – drei Schwedinnen bzw. Schweden, ein Schweizer und eine Deutsche. Im Vergleich zu früheren Reisen (oder vielleicht auch im Vergleich zur Südinsel?) habe ich bisher doch relativ wenige Deutsche getroffen, dafür erstaunlich viele Franzosen, denen ich sonst extrem selten begegnet bin.

Solace of the Wind

Solace of the Wind

Die Fahrt nach Wellington klappt problemlos; ich hatte mit mehr Verkehr gerechnet. Erfreulicherweise erwische ich auch gleich die richtige Straße und finde direkt vor dem Hostel auch einen (Kurzzeit-) Parkplatz, um mein Gepäck im Hostel unterzustellen – ins Zimmer kann ich erst ab 14 Uhr. Während das Parken in den kleinen Orten, in denen ich meist unterwegs bin, kein Problem darstellt, sieht das hier etwas anders aus. Am Empfang verkauft man mir einen Coupon, mit dem man für 7,50 NZ$ in bestimmten Zonen ganztägig parken kann. In etwa 5 Minuten Entfernung (zu Fuß) finde ich auch tatsächlich einen freien Platz. Dort wird das Auto dann wohl die nächsten Tage stehenbleiben.

Dann mache ich mich auf, die nähere Umgebung des Hostels zu erkunden. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum Courtenay Place, dem Entertainment-Zentrum Wellingtons. Hier gibt es Kneipen, Restaurants, das St. James Theatre (in dem am kommenden Wochenende das Tanztheater Wuppertal gastiert) und mehrere Kinos, darunter das Embassy Theatre, in dem einer der Herr-der-Ringe-Filme seine Premiere hatte.

The Beehive

The Beehive

Anschließend kann ich mein Zimmer beziehen. Das Cambridge Hotel ist ähnlich alt wie das Barnacle’s Seaside Inn, in dem ich die letzten beiden Nächte verbracht habe. Aber ein Hotel in der Stadt ist natürlich schon ein ganzes Stück größer und damit auch unpersönlicher als eines in einem kleinen Badeort. Es macht aber insgesamt auch einen ganz guten Eindruck.

Den Nachmittag verbringe ich mit einem Rundgang durch die Stadt. Auch sie macht einen guten Eindruck auf mich. Sie ist sehr belebt und auch wenn gerade ein größeres Event zu Ende gegangen ist, laufen gleich schon wieder andere Veranstaltungen und übermorgen beginnt das Writer’s Festival – bei dem die mich interessierenden Autoren aber erst am Wochenende anwesend sind, wenn ich schon wieder aus Wellington abgereist bin.

Load 80 Tons

Load 80 Tons

Mit einem leckeren Rieseneis in der Hand spaziere ich den Hafen entlang bis zum Anleger der Fähre, die von Picton nach hier übersetzt. Hier sind auch wieder etliche Bars und Restaurants, darunter auch ein bayrisches Bierlokal, sowie Galerien und Museen, darunter Te Papa Tongarewa, das Nationalmuseum, zu dem ich in den nächsten Tagen noch etwas schreiben werde. Ich schaue noch bei dem Hostel gleich gegenüber vom Bahnhof vorbei, in dem ich vor 20 Jahren übernachtet habe und spaziere dann den Lambton Quay entlang zurück, eine Straße, die um 1840 noch direkt am Wasser lag, mittlerweile aber mehrere Häuserblocks entfernt von den neueren Hafengebäuden liegt.

Das Abendprogramm gestalte ich mir im Embassy Theatre. Dort zeigen sie Mahana, einen neuseeländischen Film, der gerade vor vier Tagen angelaufen ist. Regie führt Lee Tamahori, eine der Hauptrollen ist mit Temuera Morrison besetzt und die Geschichte basiert auf einem Buch von Witi Ihimaera – das kann nur gut werden. Netterweise kann man sich in der Bar ein Glas und eine Karaffe Wasser für umsonst mitnehmen und die sehr komfortablen Ledersessel sind mit breiten Armlehnen mit integrierten Glashaltern ausgestattet. Vor dem Film gibt es nicht zu viel Werbung, insbesondere aber eine Vorschau auf einen neuen Film von Taika Waititi; der kommt aber erst im Mai – gespannt bin ich auf den trotzdem schon.

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