Heute geht es noch einmal ein Stück nach Süden – bis an den südlichsten Punkt der Nordinsel. Auf der Fahrt dorthin lege ich allerdings noch einen Zwischenstopp ein; dieser ist auch das eigentliche Highlight für den heutigen Tag. Und zwar liegt gleich neben der Straße ein Parkplatz, von dem aus man einen Spaziergang zu den Putangirua Pinnacles machen kann – Freunden des Herrn der Ringe auch bekannt als die Pfade der Toten.

Paths of the Dead

Paths of the Dead

Mein erster Gedanke, als ich am Parkplatz aus dem Auto steige: Das sieht ja ganz ähnlich aus wie Potamida auf Kreta. Dann begebe ich mich, wie mir gestern empfohlen wurde, auf den Weg das ausgetrocknete Flussbett hinauf zur Basis der Pinnacles statt zum oben auf den umliegenden Hügeln befindlichen Aussichtspunkt. Je weiter ich komme, desto abenteuerlicher werden die Felsformationen um mich herum. Außerdem wird das Tal immer schmaler, bis ich schließlich inmitten von Felsspalten und hoch aufragenden Felswänden und -säulen stehe. Man kann sich wirklich vorstellen, dass es hier irgendwo einen Eingang in die Unterwelt geben könnte.

Auf dem Rückweg gehe ich nicht wieder das Flussbett entlang, sondern mache den kleinen Umweg über die Höhen, um auch noch die Aussicht vom Lookout zu genießen. Und ich muss meinen Tippgebern recht geben: Der Anblick von dort oben zeigt eine interessante Felsformation, aber unten im Tal hat man den Eindruck in einer anderen Welt zu stehen.

Cape Palliser Lighthouse

Cape Palliser Lighthouse

Als nächstes begebe ich mich zum Cape Palliser. Dort an der Südspitze der Insel steht ein Leuchtturm hoch oben auf einer Klippe. Eine Treppe mit 261 Stufen führt hinauf zum Turm, von wo aus man einen hübschen Blick auf die Küste hat, wo sich beim gerade herrschenden Südwind die Wellen an den Felsen brechen.

Hutt River

Hutt River

Da das Wetter mittlerweile so richtig gut geworden ist, entscheide ich mich, noch einmal bis in den Park zurückzufahren, in dem ich gestern war. Heute ist hier relativ viel los – viele Familien nutzen das Wetter für einen Badeausflug, wofür sich einer der Bäche dort anbietet. Ich mache nur noch einmal ein paar Fotos bei Sonne. Und dann geht es – wieder mit einigen Fotostopps – zum dritten Mal in zwei Tagen über die Rimutakas. An einer Stelle, wo LKW-Fahrer ausdrücklich gewarnt werden, dass dort eine sehr enge Kurve ist, hat sich wenige Minuten, bevor ich dort vorbeikomme, ein LKW festgefahren, indem sein Anhänger – zum Glück auf der Bergseite – in den Graben neben der Straße gerutscht ist. Das sorgt für einen Stau, der aber noch nicht lang ist. Wie sie den Anhänger da wieder herausbekommen, weiß ich nicht; aber das dürfte dauern.

Ohne weitere Probleme komme ich schnell bis Masterton, das mit fast 20.000 Einwohnern der Hauptort dieser Region ist. Außer der Tatsache, dass hier der in Neuseeland weltberühmte Wettbewerb “Golden Shears” ausgetragen wird (der in dem Film Mahana, den ich vor ein paar Tagen in Wellington sah, ebenfalls eine Rolle spielt), erscheint mir die Stadt eher unspektakulär. Für mich ist sie in erster Linie der ideale Ausgangspunkt für mein morgiges Programm.

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