In der Nacht hat es ganz ordentlich geregnet und auch als ich gerade mit dem Frühstück fertig bin, kommt noch ein dicker Schauer herunter. Dann aber bessert sich das Wetter und für den Rest des Tages ist es richtig schön. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand beginne ich die Fahrt nach Süden. Einen kurzen Stopp lege ich in Anarua Bay ein, das ein wenig östlich des Highway liegt. Von einer Anhöhe aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Bucht weit unten.

Wenige Kilometer weiter erreiche ich Tolaga Bay. Auch dieser Ort hat schon bessere Zeiten gesehen, aber er ist immer noch der größte in der Gegend hier. Eine Besonderheit ist der über 600 Meter lange Seesteg, der 1929 fertiggestellt wurde und angeblich der längste aus Beton gefertigte südlich des Äquators ist. Vierzig Jahre lang wurden von hier die landwirtschaftlichen Produkte der Region verschifft. Als dann die Straßen besser ausgebaut wurden, hatte er ausgedient und verfiel, bis er vor wenigen Jahren renoviert wurde und nun als Monument einer vergangenen Epoche etwas deplatziert in der Landschaft steht.

Nur wenige Meter entfernt beginnt der Wanderweg zur Cooks Cove. Zunächst durch einen Wald, dann über eine Schafswiese geht man hinauf auf eine Kette von Hügeln und dann auf der anderen Seite durch einen Wald wieder hinab bis auf eine kleine Ebene, an deren Ende sich eine Bucht befindet – eben Cooks Cove. Dies ist der erste Ort, an dem jemals ein Europäer neuseeländischen Boden betreten hat. Auf den umliegenden Hügeln lebten Maori, mit denen es hier friedliche Kontakte gab. Nach gut zweieinhalb Stunden bin ich wieder zurück am Auto und fahre weiter nach Gisborne.

Dort komme ich in der Jugendherberge unter, die recht günstig liegt. Auch hier sind James Cook und seine Mannschaft verewigt. Bei einem Spaziergang am Stadtstrand komme ich an Denkmalen für den Kapitän sowie Young Nick vorbei. Letzterer war derjenige, der auf Cooks erster Reise etwas südlich von Gisborne das erste Stück Land entdeckte. Hier bei Gisborne wollte Cook eigentlich bereits seine Vorräte aufstocken, aber nach Missverständnissen mit den hier lebenden Maori, kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der mehrere Maori erschossen wurden. In der Folge segelte die Endeavour weiter zur Tolaga Bay.

Zum Abendessen treffe ich mich erneut mit Volker und Christian, den beiden, die ich gestern im Hostel kennengelernt habe. Gemeinsam mit einem weiteren Bekannten von Christian lassen wir es uns auf thailändisch schmecken.