Keine Spur von Sturm

Posted by on Feb 21, 2018 in New | No Comments

Eigentlich sollte ja schon gestern, spätestens aber in der Nacht der Sturm Gita in Christchurch eintreffen. Der gestrige Regen schien der Vorbote zu sein und auch heute gab es, wie die Wetterleute das gerne nennen, ergiebige Niederschläge. Wind hingegen gab es so gut wie gar nicht.

Der Morgen begann sogar damit, dass vereinzelt bläuliche Flecken am Himmel zu sehen waren und als ich das Hostel zu einem Gang in die Stadt verließ, warf ich sogar einen Schatten – dabei aber regnete es. Als erstes führte mich mein Weg zur Cardboard Cathedral, die ich vor fünf Jahren noch in der letzten Bauphase gesehen hatte. Der japanische Architekt Shigeru Ban, der seinerzeit auch den japanischen Pavillon auf der Expo 2000 entworfen hatte, hat dieses ungewöhnliche Bauwerk entworfen, das als Übergangskathedrale (so der offizielle Name) dienen soll, bis die “richtige” Kathedrale wieder aufgebaut ist – dieser Wiederaufbau wurde erst im letzten Jahr beschlossen.

Bei mittlerweile wieder strömendem Regen besuche ich ein paar Ecken in der Stadt, die ich mir gestern noch nicht angesehen hatte und setze dann meinen Besuch in der Quake City fort – da ich gestern zu den Leuten gehörte, die um fünf Uhr, als die Ausstellung schloss, noch da waren, hatte ich meinen Namen notieren lassen und konnte daher heute erneut in die Ausstellung. Besonders eindrucksvoll sind die Interviews, in denen Leute ihre ganz unterschiedlichen Erlebnisse dieses Tags vor sieben Jahren schildern.

Nach einem kleinen Imbiss in einem Café in der Victoria Street – etwas außerhalb der Stadtkerns – begebe ich mich zum Canterbury Museum, das ich zuletzt mit Kikmann 1999 besucht habe. Das Museumskonzept ist schon eher alter Art, aber inhaltlich trotzdem interessant – und beim derzeitigen Wetter gibt es dümmere Ideen, als sich hier Zeit zu lassen. Als Wechselausstellung sind gerade die besten Bilder aus National Geographic zu sehen. Den Schwerpunkt bilden aber unterschiedliche Aspekte der Geschichte und Natur Neuseelands. Etwas überraschend stoße ich an einer Stelle auf eine inhaltlich eher dünne Abteilung, in der es um Immigranten aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet geht – genauer gesagt um Kaschuben. Falls Ihr Euch nun wundert, warum ich das bemerkenswert finde: Meine Vorfahren mütterlicherseits kommen genau von dort. Unter den Namen, die genannt werden, ist aber kein vertrauter.

Als ich aus dem Museum komme, zeigt der Himmel schon einiges blau und es regnet auch nicht mehr. Daher schließe ich noch eine kleine Runde durch den botanischen Garten an, der sich gleich hinter dem Museum befindet. Dann geht es zum Abendessen in die Stranger’s Lane, wo mehrere kleine Kneipen und Bars miteinander in der Weise kooperieren, dass man in jeder auch das Essen (und sogar Getränke) der anderen bestellen kann. Dann bleibt nur noch der Heimweg und Gespräche mit den anderen Hostelbewohnern bei einer Tasse Tee.

Regnerischer Start

Posted by on Feb 20, 2018 in New | No Comments

Für den gestrigen Abend und die folgenden Tage habe ich dann noch einige Tipps bekommen, welche Ecken von Christchurch sich derzeit lohnen zu besuchen. Ich laufe am frühen Abend bei leichtem Regen in Richtung High Street. Dort sind – wie in fast der gesamten Innenstadt – kaum Gebäude stehen geblieben, aber im letzten Jahr sind dort schon einige Neubauten entstanden und einige weitere bereits recht weit fortgeschritten.

In einem dieser Neubau-Komplexe, die meist nicht als massive Einzelgebäude konzipiert sind, sondern als von kleinen Passagen und Gassen durchzogene eher offene Konstruktionen, wurde mir die Little High Eatery empfohlen. Das ist eine Art Food Court, wo man sich an verschiedenen Ständen etwas zu essen oder zu trinken holen kann und dann irgendwo einen Platz sucht. Zur Auswahl stehen u. a. thailändisch, karibisch, chinesisch oder japanisch. Der Charakter des Ganzen ist eher wie in einer größeren Kneipe als wie in einem Food Court und es ist auch gut besucht.

Gut gesättigt mache ich mich auf den Heimweg. Dort unterhalte ich mich mit meinem Mitbewohner, einem Lehrer aus Süddeutschland, der für ein Jahr durch die Welt reist und seit ein paar Tagen in Neuseeland ist. Ich habe mich noch bis etwa zehn Uhr wachgehalten; dann aber gewinnt die Müdigkeit.

Heute ist dann das angekündigte Wetter da – wobei es eigentlich sogar besser als angekündigt ist, denn zumindest bislang ist der Sturm ausgeblieben. Der versprochene Regen jedenfalls ist da: Den ganzen Tag regnet es kräftig. Nach einem Frühstück im Beat Street Cafe, einem netten kleinen Laden ganz in der Nähe meines Hostels, fahre ich erst einmal zum Einkaufen in den Supermarkt, wo ich mich mit allem eindecke, was ich zu brauchen glaube.

Am Nachmittag mache ich trotz des Wetters einen längeren Spaziergang durch die Stadt. Gut in Regenklamotten eingepackt stört das Wetter nicht sonderlich, obwohl mir anderes Wetter natürlich lieber wäre. Obwohl man derzeit noch nicht wirklich von Baulücken sprechen kann – dafür sind die Leerflächen noch zu groß und zahlreich -, ist es gut zu sehen, wie die Stadt allmählich neu entsteht. Als ich das letzte Mal hier war, war das Zentrum der Innenstadt ja noch abgesperrt, aber mittlerweile ist mehr Auf- als Abbruch angesagt. Abschließend besuche ich noch Quake City, eine lohnenswerte Ausstellung über insbesondere die letzten Erdbeben, die Christchurch heimgesucht haben.

Für morgen ist das gleiche Wetter wie heute angesagt. Danach wird es dann hoffentlich besser und dann wird es bestimmt auch Fotos geben. Momentan müsst Ihr Euch mit Worten begnügen.

Ankunft in Christchurch

Posted by on Feb 19, 2018 in New | No Comments

Von Sydney aus ist es dann quasi nur noch ein kleiner Sprung über “the ditch” – die Tasmanische See, die Australien und Neuseeland von einander trennt. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die sich unter einer geschlossenen Wolkendecke versteckende Westküste der Südinsel etwa auf der Höhe von Greymouth. Von hier aus geht es sozusagen über den Arthurs Pass in Richtung Christchurch, wo wir gegen viertel vor zwei Ortszeit am frühen Nachmittag landen. Deutschland ist derzeit – solange dort noch Winter- und hier Sommerzeit ist, also bis Ende März – zwölf Stunden hinter Neuseeland.

Dann beginnt der übliche lange Weg durch die Immigration. Die Passkontrolle ist dabei der einfachste Teil und recht schnell erledigt. Mit dem gesamten Gepäck geht es dann aber zu den Quarantäne-Officers, wo die Schlange erheblich langsamer abgearbeitet wird. Da ich mal wieder mein Zelt und meine Wanderschuhe dabei habe, muss ich wie gewohnt zur Biosecurity Control. Dort ist die Schlange zwar deutlich kürzer, weil ja längst nicht jeder hier durch muss, dafür wird hier aber eine ernsthafte und damit langwierige Kontrolle durchgeführt.

Irgendwann ist aber auch das geschafft und ich betrete so richtig neuseeländischen Boden. Von der i-Site, der Besucherinformation, kann ich den Verleiher anrufen, bei dem ich einen Wagen gemietet habe. Der Shuttlebus von denen steht auch gerade am Flughafen, so dass ich direkt zur Verleihstation komme. Dort ist zwar eine Menge los, aber sie arbeiten sehr zügig und wenig später lade ich mein Gepäck in den Mietwagen. Meine Fahrt führt heute nur bis zu Foley Towers, dem Hostel, in dem ich eigentlich immer absteige, wenn ich in Christchurch bin.

Dort angekommen begrüßt mich Janet, die den Laden hier managt und gleich, als sie mich sieht, meint, ob ich früher schonmal hier war. In der Tat erinnere ich mich auch daran, dass sie mindestens bei meinen letzten Besuchen hier auch schon hier war. So kommen wir jedenfalls schnell ins Gespräch über Christchurch früher und jetzt – was ja hier auch naheliegt, da die Folgen des Bebens allgegenwärtig sind.

Nun geht es erst einmal unter die Dusche und danach in die Stadt. Ich habe einige Tipps von Janet bekommen, was zu begucken sich lohnt und wo man gut essen kann. Meine ersten Eindrücke vom derzeitigen Christchurch gibt es dann in den nächsten Tagen, denn hier bleibe ich für vier Nächte.

Der zweite Teil der Anreise

Posted by on Feb 19, 2018 in New | No Comments

Der Abschnitt, der nun vor mir liegt, wird ganz schön lang sein – über dreizehn Stunden wird es bis Sydney dauern.

Im Vergleich dazu war der Aufenthalt in Dubai richtig kurz. Ich habe ihn mit ein paar Spaziergängen durch das Terminal und einem kleinen Frühstück bei Giraffe verbracht, wo ich vor zwei Jahren auch schon einmal gefrühstückt habe.

Dann geht es zum Gate, wo eine Handkontrolle des Gepäcks vorgenommen wird. Nach einer weiteren Wartepause beginnt das Boarding. Meinen Platz habe ich dieses Mal fast ganz hinten, wo ich auch in der 777 schon immer gerne gesessen habe. Hier, hinter den Tragflächen hat man oft eine recht gute Sicht – mal schauen, wie das hier im A380 wird.

Der Start aus Dubai heraus ist jedenfalls schonmal eindrucksvoll. Wir heben in Richtung Meer ab, links von uns erheben sich die Hochhäuser jenseits der Innenstadt aus dem Dunst der Wüste, wie es scheint. Über dem Meer geht es dann in einem langen Linksbogen in dessen Mitte der Burj Khalifa ständig zu sehen ist. Mit einem Blick längs der Sheikh Zayed Road lassen wir das Emirat hinter uns.

Die nächsten Stunden geht es nun über den Ozean. Außer schönen Wolkenformationen und interessanten Farbspielen des Himmels gibt es hier nicht allzu viel zu sehen. Wir überfliegen den südlichen Teil von Indien sowie Sri Lanka, bevor es wieder auf das offene Meer hinausgeht. Die nächste Landmasse, die wir erreichen, ist dann Australien, wo kurz vor Sydney der Morgen graut.

So liegt denn ein sehr kurzer Tag hinter uns. Mit einer knappen Stunde Verspätung wegen hohen Verkehrsaufkommens haben wir Dubai um 11 Uhr verlassen. Nun, dreizehn Stunden später ist es sieben Uhr morgens, als wir in Sydney landen.

Die Verpflegung an Bord war gut. Zwischen Mittagessen und Frühstück wurden Snacks gereicht und regelmäßig kam jemand mit Getränken vorbei. Ansonsten habe ich Broadchurch nun durch – auch diese dritte Auflage hat mir sehr gut gefallen. Mit meinem Sitznachbarn, einem jungen Civil Engineer aus dem Iran, der für ein bis zwei Jahre in Neuseeland weiter studieren will, gab es sehr interessante Gespräche über Neuseeland, den Nahen Osten, Europa und die Welt.

Auf dem Weg nach Dubai

Posted by on Feb 18, 2018 in New | No Comments

Da das Flugzeug aus Dubai mit Verspätung in Düsseldorf angekommen ist, verzögert sich das Boarding ein wenig. Eine weitere kleine Verzögerung gibt es, weil die Tragflächen noch enteist werden müssen. Dieses Prozedere kenne ich noch vom letzten Mal. Dann aber ist es soweit und wir heben ab.

Der Flug selber vergeht wie zu wünschen ohne besondere Vorkommnisse. Ich schaue due ersten beiden Staffeln der dritten Serie von Broadchurch und beschließe dann, mir eine Mütze Schlaf zu gönnen. Um kurz nach halb sieben morgens (Ortszeit) setzt das Flugzeug im Morgengrauen in Dubai auf.

Die Strecke bis zur Airport Security ist schnell zurückgelegt. Auch dort ist wieder gar kein Betrieb, so dass ich mein Bordgepäck direkt in eine der Kisten zur Durchleuchtung legen kann und durch die Sicherheitsschleuse spaziere. Der Weg von hier zum Gate für meinen Abflug ist nicht weit, da ich bereits im richtigen Terminal bin.

Ich habe hier nun dreieinhalb Stunden Zeit, die ich mit einem kleinen Frühstück beginnen werde, sobald dieser Beitrag geschrieben ist. Dass Ihr das nun auch schon lesen könnt, verdanken wir dem freien WiFi-Netz hier am Flughafen, das mittlerweile sogar recht flott ist, seit sie es vor nicht allzu langer Zeit verbessert haben.