Der kleine Hügel am Ortsausgang von Hahei bringt mich schon gut in Schweiß. Danach aber fährt es sich gut bis zur Anlegestelle von Whitianga, wo das Fahrrad und mein Gepäck auf das Dach des Bootes gehievt werden. Diese gerade mal hundert Meter lange Überfahrt über die schmale Bucht spart einige Kilometer, die ich sonst im Landesinneren hätte zurücklegen müssen.

Der weitere Weg führt mich – nach langem wieder – über einige Abschnitte gravel road. An einer Baustelle muss ich sogar schieben, weil zu viel frischer Kies auf der Straße liegt. ärgerlicher ist der doch recht starke (Oster-)Verkehr, vor allem weil ich in den Linkskurven immer bis fast in die Mitte der Straße fahren muss, um nicht seitlich im Kies zu versacken. Für das alles entschädigen aber die schönen Ausblicke, vor allem auf der Bluff Road zwischen Kuaotunu und Matarangi und dem Berg direkt vor Coromandel.

Dort komme ich im Hostel in einem etwas merkwürdigen “Chalet” unter: Vier Betten, darunter meins, sind im Durchgang zwischen Aufenthaltsraum und Küche untergebracht und nur durch einen Vorhang von diesem abgetrennt.

Der nächste Tag bringt die letzte Etappe auf dem Fahrrad. Auf den ersten Kilometern gibt’s noch einmal drei Berge mit schönen Ausblicken, die ich mir allerdings erarbeiten muss. Kurz hinter dem zweiten Berg gibt es einen kräftigen Schauer; aber da ich mein Regenzeug griffbereit habe, bleibe ich trocken. Recht bald kommt die Sonne wieder zum Vorschein, so dass der Rest der Strecke trotz Gegenwinds einigermaßen schnell zu schaffen ist.

Das Hostel in Thames, die Sunkist Lodge, ist toll: ein altes Hotel mit schönen großen Räumen. In “meinem” Zimmer sind zwar zehn Leute untergebracht, aber das ist nicht zu viel für diesen Raum. Schön ist auch die Terrasse, auf der ich mich nachmittags mit einem Typen aus Auckland unterhalte, der Mindmaps zum Thema Kommunikation zeichnet, und abends mit einer Frau aus Invercargill, dem Startpunkt meiner Radtour. Sie startet gerade eine mehrjährige Weltreise. Mit einem Stadtbummel und einem Imbiss in einer Teestube endet mein Coromandel-Aufenthalt. Der nächste Tag bringt mich per Bus nach Auckland.

Dort verbringe ich die letzten Tage bei Michael, der mich zusammen mit seinem Bekannten Ulrich in Auckland herumführt. Außerdem treffe ich mich wieder einmal mit Laura und Rich, denen ich Michaels Adresse gegeben hatte; gemeinsam besichtigen wir das Auckland Museum. Nach drei Tagen ist dann die Zeit gekommen: Ulrich und Michael bringen mich zum Flughafen. Mit minimalem Gepäck – das Fahrrad bleibt bei Michael – geht es über Los Angeles zurück nach Frankfurt. Auf dem langen Flug bleibt viel Zeit, den Urlaub noch einmal im Geist an mir vorbeiziehen zu lassen – und zu überlegen, wann ich wohl wiederkommen werde…

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