Archive March 2008
Invercargill und erneut Te Anau
Dass man hier allerdings nachmittags um fünf sein Bett auf die Hauptstraße stellen könnte, ohne von jemandem gestört zu werden, halte ich für ein böses Gerücht. Denn wie mir scheint, nehmen die Invercargillites ihre dritte Silbe sehr ernst: Die Dichte aufgemotzter Autos mit dröhnendem Auspuff ist enorm hoch. Gerade jetzt an den Ostertagen sind die Möglichkeiten hier etwas zu unternehmen sehr begrenzt, so dass ich schon überlege mir ein Auto zu mieten und in die Umgebung zu fahren – aber verständlicherweise sind die Autovermietungen am Ostersonntag geschlossen. Das hätte ich wohl etwas besser planen sollen. Aber wie auch immer; so liegen zwei ruhige Tage vor mir. Und ein bisschen was hat Invercargill ja schon zu bieten.
Stewart Island: Closing the Circuit
Über Nacht ist es in der Hütte noch so richtig voll geworden. Nachdem es schon lange dunkel ist, kommen noch ein paar Leute an, die wohl eigentlich in Halfmoon Bay hatten übernachten wollen, aber nichts mehr bekommen haben. So mussten sie sich denn noch auf den vier- bis fünfstündigen Weg zur North Arm Hut machen, wo sie zumindest noch einen Schlafplatz unter dem Küchentisch bekamen.
Stewart Island: Over the Boardwalk
Auch in dieser Nacht wurde wieder ein Possum gefangen; nachdem es gestern ein braunes war, ist es heute ein silbergraues – wieder nett anzuschauen, was aber auch ihm nicht helfen wird. Das Frühstück nehmen wir wie gestern schon das Abendessen auf den nagelneuen Tischen zu uns, die gestern per Boot angeliefert wurden. Die Hütte wird in wenigen Tagen geschlossen und erhält einen Anbau sowie offenbar einiges an neuer Ausstattung. Wir jedenfalls machen uns auf den Weg in Richtung Süden und werden davon nichts mehr sehen.
Stewart Island: A Taste of Mud
Der heutige Tag wird nun eine Art Ruhetag. Ich entschließe mich zu einem kleinen Ausflug weiter in Richtung Bungaree Hut, um mir einen Eindruck von dem berühmt-berüchtigten Northern Circuit zu verschaffen. Jenseits des Rakiura Track ist die Qualität des Wegs auch gleich eine ganz andere. Obwohl es seit mehreren Tagen trocken gewesen ist, komme ich schon nach wenigen Minuten zu den ersten Schlammtümpeln, in denen hier der Weg verschwindet. Auf den nächsten Kilometern wechseln sich trockene Passagen und Schlamm regelmäßig ab; wie es hier nach einem ordentlichen Regen aussieht, möchte man gar nicht wissen.
Stewart Island: The Way Down South
Um es vorwegzunehmen: Stewart Island hat die hohen Erwartungen, die ich hatte, nicht erfüllt. Ob es an mir lag, an Stewart Island, am Wetter oder an der Tatsache, dass Ostern war – ich weiß es nicht. Eine Enttäuschung war es auf keinen Fall und ich habe einige sehr schöne Momente erlebt. Erhofft hatte ich allerdings mehr – oder etwas anderes. Nun, Stewart Island wird auf jeden Fall noch eine zweite Chance bekommen. Aber der Reihe nach.