Nach dem Frühstück geht es auch schon los in Richtung Süden: Mehr oder weniger direkt an der Ostküste fahre ich auf auf dem SH 1 mit einigen Zwischenstopps nach Dunedin. Der größte Teil dieser Strecke ist nicht sonderlich spannend; es gibt schönere Gegenden in Neuseeland.

Bank of New Zealand, Oamaru

Bank of New Zealand, Oamaru

Einen ersten Stopp lege ich in Oamaru ein, wo ich mir in einem Tearoom, den ich noch vom letzten Mal kenne, einen Snack zu Mittag gönne. Bei einem Spaziergang durch den historischen Teil der Stadt – wo sich einige für Neuseeland und vor allem für diesen doch eher verschlafenen Ort recht pompöse Bauten befinden. Ihre Blüte erlebte die Stadt wohl am Ende des 19. Jahrhunderts, als entlang der Hauptstraße diverse Gebäude in klassizistischem Stil erbaut wurden. Etwas abseits der Hauptstraße liegt das historische Hafenviertel, das in seiner durchgängig erhaltenen Bebauung – ebenfalls aus dem lokalen Sandstein und aus dem 19. Jahrhundert – wohl einmalig in Neuseeland ist. Viele Leute laufen hier nicht herum, obwohl es viele kleine Geschäfte, Museen usw. gibt.

Victorian Precinct, Oamaru

Victorian Precinct, Oamaru

Die meisten Besucher kommen aber wegen der Pinguine in die Stadt. Die Blue Penguins kommen um diese Zeit noch nicht an Land, daher mache ich mich auf den Weg zum Bushy Beach südlich des Orts. Dort hoffe ich, obwohl es auch für sie noch etwas früh ist, den ein oder anderen Yellow-Eyed Penguin zu sehen. Diese seltenste aller Pinguinarten pflegt auch erst am späten Nachmittag an Land zu kommen, ich habe aber Glück und sehe zwei, die gar nicht so weit von dem Weg zu einem Beobachtungsunterstand im Gebüsch stehen. Sie sind sehr weit oben an der Steilküste und gar nicht so ganz weit weg vom Weg zu dem Unterstand, aber doch etwas zu weit für mein leichtes Teleobjektiv. Von dem Unterstand aus sind außerdem noch zwei Pelzrobben zu sehen.

Penguins Crossing

Penguins Crossing

New Zealand Fur Seals

New Zealand Fur Seals

Entlang der Küste geht es zunächst auf einer Nebenstraße weiter, dann wieder auf dem SH 1, bis ich schließlich nach Moeraki komme. Dort liegen die nach diesem Ort benannten Boulders herum: Riesenmurmeln, die wohl durch Erosion entstanden sind. Einige sind richtig schön rund und unbeschädigt, andere wurden vom Zahn der Zeit und vor allem vom Meer aufgebrochen und an der Oberfläche zeigt sich eine Venen-artige Struktur. Als ich dort bin, drängt schon die Flut herein, so dass ich das Ganze weder in Ruhe noch in voller Schönheit bewundern kann. Stattdessen begebe ich mich daher einigermaßen bald auf die Weiterfahrt nach Dunedin.

Boulders at Moeraki

Boulders at Moeraki

Ich habe keine Unterkunft vorgebucht und wie es aussieht, sind die Hostels recht gut ausgebucht. Beim dritten Hostel, dem Chalet Backpackers, bin ich schließlich erfolgreich und kann ein Bett ergattern. Das Zimmer teile ich mit Anne und Benny, einem sehr netten schwäbischen Paar. Außer einem kleinen Stadtspaziergang mache ich nicht mehr viel, denn nach der Fahrt bin ich an meinem ersten vollständigen Tag in Neuseeland dann doch ein wenig müde.

Leave a Reply