Der erste Weg für heute führt mich zum Oreti Beach, den seinerzeit Burt Munro als Trainingsgelände genutzt hat. Sonderlich interessant ist der nicht, aber ich wollte ihn gerne mal »in echt« sehen.

Auf einer Art Nostalgietour fahre ich dann entlang der gleichen Strecke, auf der ich meine ersten beiden Etappen beim ersten Besuch vor 15 Jahren mit dem Fahrrad zurückgelegt habe. Überrascht stelle ich fest, dass damals nicht nur meine mangelnde Fitness, sondern auch die Topographie schuld daran war, dass mir der Anfang damals nicht so leicht gefallen ist: Es geht doch mehr bergauf, als ich das in Erinnerung hatte. Insgesamt erkenne ich aber viele Stellen wieder. In Riverton würde ich eigentlich gerne das lokale Museum besuchen, das jedoch gerade seinen Ruhetag hat: Bei meinem ersten Besuch hatte ich ein Foto am Ortsausgang von der hinter Riverton liegenden Bucht des Jacobs River gemacht, auf der ein Bauwerk zu sehen ist, das ein Bahndamm gewesen sein könnte. Dieses Bauwerk existiert nicht mehr, aber wie ich später der Wikipedia entnehmen kann, gab es hier tatsächlich früher eine Bahnlinie, die bis nach Tuatapere führte. Ein Überrest der Brücke lagert wohl im Museum.

Einige Kilometer weiter gibt es bei Clifden dann zumindest noch eine alte Straßenbrücke, die jedoch auch nicht mehr überquert werden kann, da sie baufällig ist. Die Clifden Suspension Bridge überspannt den Waiau River, den größten Fluss der Südinsel, der erst seit dem Bau des Wasserkraftwerks am Lake Manapouri eher gemächlich fließt.

Clifden Suspension Bridge

Clifden Suspension Bridge

Als ich wenig später einen Wegweiser zu den Limestone Caves bei Clifden sehe, betätige ich schnell den Blinker (ausnahmsweise nicht den Scheibenwischer) und fahre das kurze Stück bis zum Einstieg in diese Höhle. Alleine würde ich dort nicht hineingehen, aber ein Paar aus Auckland macht sich gerade fertig. Sie haben nichts dagegen, dass ich mich ihnen anschließe und so machen wir uns – mit Taschenlampen gewappnet – auf den Weg unter die Erde. Die Höhle erweist als recht lang, sehr schön (mit Stalagmiten und -titen, durch Ablagerungen entstandenen Wandskulpturen sowie Glühwürmchen) und an einigen Stellen auch gar nicht so ganz einfach. So müssen wir einige Male komische Gangarten erproben und uns mit allen Vieren und dem Hintern behelfen. An mehreren Stellen sind auch tiefere Wasserstellen zu umklettern, wenn man nicht bis zum Oberschenkel ins Wasser eintauchen möchte. Vor der ersten derartigen Stelle »warnen« uns zwei Deutsche, die wir dort unten treffen: Einer der beiden tritt mit einem lauten Platschen in eine tiefere Pfütze. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir wieder Tageslicht und freuen uns über die schöne Tour in guter Gesellschaft.

Da es durch diesen recht langen Ausflug unter die Erde nun schon einigermaßen spät ist, fahre ich recht zügig bis Te Anau und mache nur noch wenige Stopps, bei denen ich ein paar Erinnerungsfotos an seinerzeit mache. In Te Anau habe ich im YHA vorgebucht, nach wie vor meine Lieblingsadresse im Ort. Zum Abendessen geht es in das Olive Tree Café, einen weiteren meiner Lieblingsorte hier.

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