Auf der Fahrt von Hamilton in Richtung Süden lege ich einen Zwischenstopp in Te Awamutu ein. Zu dem Song Mean to me vom ersten Album von Crowded House spaziere ich einmal durch die nicht sonderlich spannende Innenstadt – wer nicht weiß, warum das einmal sein muss, der lausche der dritten Zeile dieses Lieds. Vielleicht sollte ich noch dazu erwähnen, dass dies der Heimatort der Brüder Finn ist. Gegen 11 Uhr bin ich dann schon in Waitomo, eigentlich etwas früh, um schon ein Hostelzimmer zu beziehen, aber der launige Manager hat schon die Betten frisch bezogen, so dass ich mir gleich eines aussuchen kann. Hier gibt es nur größere Zimmer; daher bin ich heute in einem 6-Bett-Zimmer untergekommen. Dafür ist das Hostel insgesamt sehr nett, sowohl von der Lage her als auch von den Zimmern und Gemeinschaftsräumen.

Aranui Cave

Aranui Cave

Dann begebe ich mich in den Ort, der etwa einen Kilometer vom Hostel entfernt ist. In der dortigen i-Site, der Touristeninformation, buche ich eine Kombinationstour, bei der ich heute drei Höhlen besuchen werde. Den Anfang macht der Klassiker: die Glowworm Cave. In einer recht großen Gruppe ist das zwar eine sehr touristische Veranstaltung, aber dennoch sehr lohnenswert. Zunächst geht es an Stalaktiten und Stalagmiten vorbei bis in eine große Halle unter der Erde, in der gelegentlich auch Konzerte stattfinden – dementsprechend gut ausgebaut ist auch der Weg. Für das letzte Stück geht es dann per Boot durch die komplett dunkle Höhle. Komplett? Nein, denn unter der Decke hängen Tausende von Glühwürmchen, so dass man den Eindruck hat, man würde unter dem Sternenhimmel dahingleiten. Fotografieren darf man in dieser Höhle leider nicht.

Die zweite Tour führt mich in die Aranui Cave. Hier sind wir gerade mal mit fünfzehn Leuten unterwegs. Auch diese Höhle ist gut ausgebaut, aber dennoch ganz anders als die erste. Beeindruckend ist zum einen die Höhe, zum anderen die unglaubliche Anzahl an Stalaktiten, die hier in allen Größen und Formen wachsen. Netterweise darf man hier sogar fotografieren. Da noch reichlich Zeit bis zur nächsten Tour ist, begebe ich mich auf den Ruakuri Bushwalk. Ich lasse mir viel Zeit und brauche deutlich länger als die veranschlagten dreißig Minuten, da der Wald und die Höhlen, Tunnel und Grotten durch die der Waitomo Stream hier fließt, sehr hübsch anzusehen sind.

Waitomo Stream

Waitomo Stream

Dann ist es Zeit für die dritte Höhle, die Ruakuri Cave. Dort sind wir – dank der späten Tour – nur zu dritt unterwegs und haben daher viel Muße, uns die auch hier wieder tollen Steinskulpturen anzuschauen. Diese Höhle ist die größte der drei – zumindest was den Teil angeht, der auf diesen Touren begangen werden kann, denn das ist in jeder immer nur ein kleiner Teil. Die Ruakuri Cave hat gewissermaßen das beste der beiden anderen zu bieten: In einem Teil gibt es auch hier fantastische Stalaktiten und Stalagmiten. In anderen Teilen der Höhle bildet der unter uns plätschernde Fluss den Lebensraum für an der Decke hängende Glühwürmchen. Nach dieser Tour gehe ich mit meinen beiden Weggefährtinnen aus Sydney zum Abendessen ins Huhu Cafe, wo ich mir ein Lamb Curry gönne.

Ruakuri Cave

Ruakuri Cave

1 Comment

  1. Carmen
    February 28, 2016

    Deine Höhlentouren lesen sich romantisch – Sternenhimmel in Höhlen! Toll!

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