Nach dem Frühstück mache ich noch einen Rundgang durch Napier, um mir noch einmal die Fassaden der Gebäude anzusehen und Fotos zu machen. Anschließend steige ich ins Auto und fahre zunächst ein Stück an der Küste entlang, bevor ich auf den Thermal Explorer Highway abbiege, der mich nach Taupo bringt.

New Zealand Insurance Building

New Zealand Insurance Building

Je weiter ich ins Landesinnere vordringe, desto kurviger wird die Straße, desto enger wird das Tal und desto dichter wird der Wald. Und es geht kontinuierlich bergan, denn von der Küste aus geht es auf die Hochebene, in der Taupo liegt. Die Straße bzw. die Gegend links und rechts von ihr sind sehr hübsch anzuschauen, aber mit Fotos sieht es hier aus zwei Gründen nicht so gut aus: Zum einen fahre ich teilweise direkt durch die dichten Wolken, die ansonsten durchaus schöne Bilder abgeben könnten, wie sie da niedrig in den Bergen hängen; zum anderen gibt es nur wenige Möglichkeiten, wo man anhalten könnte und diese Parkmöglichkeiten sind eher nach verkehrstechnischen Gesichtspunkten ausgewählt als nach touristischen. Einen schönen Lookout gibt es aber dann doch noch, wo sich gleich zwei Wasserfälle aus der Hochebene ins Tal stürzen.

Waipunga Falls

Waipunga Falls

Ab hier geht es dann weitgehend flach bis nach Taupo, das am Nordende des gleichnamigen Sees liegt. Den See hatte ich schon vor zwei Wochen aus der Ferne gesehen, als ich das Tongariro Crossing gegangen bin. Ich bin also zurück in der Gegend mit den zahlreichen geothermische Aktivitäten. Der Lake Taupo selber ist ein beeindruckendes Zeugnis derselben – zuletzt brach der Vulkan darunter im zweiten Jahrhundert aus und schuf bei der vermutlich weltweit stärksten Eruption der letzten 5000 Jahre diesen See.

Mich zieht es als erstes zu den Craters of the Moon, einem sehr jungen Thermalgebiet, das erst so recht in Fahrt gekommen ist, als man in der Nähe das erste Geothermalkraftwerk baute und dabei eine unterirdische Kammer mit unter Überdruck stehendem heißen Wasser anzapfte. Dadurch entstanden neue Risse im Gestein, die dazu führten, dass hier nun an zahlreichen Stellen Dampf aus der Unterwelt zutage tritt. Dieser Dampf führt allerlei Zeug mit sich, das sich dann in den Kratern, die sich hier gebildet haben, niederschlägt – Schwefel, Antimon, Arsen und alle möglichen Verbindungen zwischen diesen und anderen Elementen, die dort unter der Erde hausen.

Geothermal Activity at the Craters of the Moon

Geothermal Activity at the Craters of the Moon

Auf der Fahrt nach Taupo, wo ich in der Jugendherberge übernachte, lege ich noch einen Stopp an den Huka Falls ein. Hier ist der Plural durchaus angemessen, auch wenn es eigentlich eher eine Serie von kleinen Stufen ist, über die der zuvor deutlich breitere Fluss mit ordentlichem Lärm durch einen nur etwa fünfzehn Meter breiten Einschnitt hinabtobelt bis zum Finale, wo er dann nach einem abschließenden, gut zehn Meter hohen Wasserfall wieder in ein ruhigeres Flussbett zurück findet.

Huka Falls

Huka Falls

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