Oder besser gesagt on a sunny day. Die Coromandel Peninsula lädt zu einer langsamen Gangart ein und daher verbringe ich noch einen weiteren Tag hier, allerdings nicht in Hahei. Dort breche ich mein Zelt ab und fahre zunächst nach Whitianga, das ich gestern ja schon per Fähre kurz besucht hatte. Von dort geht es auf dem Highway 25 nach Coromandel, dem Ort. Auf der Strecke liegen mehrere ganz passable Hügel, die ich heute mit Fahrrad, Gepäck und meiner derzeitigen (Un-) Fitness sicher nicht schaffen würde; ich erinnere mich aber dunkel, dass ich das auch damals nicht gerade leicht fand. Oben auf dem letzten Hügel, wo es einen “Scenic Lookout” gibt, komme ich kurz mit einem Rennradfahrer ins Gespräch, der gerade für einen Radmarathon auf der Südinsel trainiert.

View from Highway 25

View from Highway 25

In Coromandel steige ich zwar in einem Hostel ab, aber über Ostern war auch hier kein Zimmer zu bekommen, so dass ich erneut zelte – was bei diesen Temperaturen auch kein Problem ist: Nachts fällt das Thermometer nicht unter 15 Grad. In der letzten Nacht hat es zwar geregnet, aber das macht in einem vernünftigen Zelt natürlich nichts, bis auf den Umstand, dass ich das Zelt nass – oder zumindest feucht – einpacken musste. Da ist es ganz gut, das Zelt gleich wieder aufbauen zu können, da es bei dem schönen Wetter innerhalb kürzester Zeit trocknen kann.

Driving Creek Railway

Driving Creek Railway

Neben Schlendern durch den Ort habe ich heute nur eine Aktivität auf dem Programm. Eigentlich hatte ich das für nicht so spannend gehalten, aber Graham, mein Tippgeber für die Coromandel und das Northland, den ich am Lake Waikaremoana getroffen habe, meinte dass bislang jeder seiner Besucher begeistert gewesen wäre: die Driving Creek Railway. Hier hat ein Töpfer namens Barry Brickell eine kleine Eisenbahn gebaut, um den Ton, den er weiter oben auf dem Grundstück abgebaut hat, zu seiner Töpferei zu bringen. Nach und nach hat er die Strecke zu weiteren Tonvorkommen ausgebaut und als er in finanzielle Probleme geriet, wurde er von der Bank überredet, die Schmalspurbahn für Touristen zu betreiben. Das Ganze ist im Grunde ein vollkommen wahnwitziges Projekt, aber es läuft. Auf einer Strecke von drei Kilometern wird ein Höhenunterschied von gut 100 Metern überwunden. Dazu hat er zwei Spiralen in die Strecke eingebaut, zehn Brücken – eine davon doppelstöckig – fünf Spitzkehren und drei kurze Tunnel. Am oberen Ende steht ein Aussichtsturm, der (aua!) Eyefull Tower, wo die mit bis zu siebzig Passagieren beladenen Dieselzüge, die natürlich auch selbstgebaut sind, kehrt machen.

Ganz in der Nähe ist noch ein Café, das mir Graham ebenfalls empfohlen hat und das gleichzeitig ein Antiquariat ist. Außer einem Kaffee und einem Stück Kuchen erstehe ich “One Night Out Stealing” von Alan Duff, das ich schon länger lesen wollte. Zum Abendessen kompensiere ich den Karfreitags-Burger heute mit Fisch: Es gibt Knurrhahn – sehr lecker.

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