Author: Harald
Von Arrowtown nach Wanaka
Vom heutigen Tag gibt es nur einen Kurzbericht: Da es heute – zum ersten Mal seit ich den Catlins war – regnet, mache ich mich recht bald auf die Weiterreise. Über die Crown Range fahre ich nach Wanaka. Der Regen hält den ganzen Tag an, was für uns Urlauber nur bedingt schön ist, aber die Landesbewohner freuen sich, denn seit Anfang des Jahres hat es kaum Niederschlag gegeben. Auch jetzt fällt nicht wirklich viel Regen, aber man freut sich schon darüber. Ich verbringe derweil den Tag mit Shopping in Wanaka (soll heißen: ich laufe durch die wenigen Läden, die es hier gibt, und kaufe mir schließlich ein Buch für die Westküste: The Denniston Rose von Jenny Patrick).
Lake Sylvan und Arrowtown
Meinen letzten Tag in dieser Gegend verbringe ich mit einer kurzen Wanderung um den Lake Sylvan, einen kleinen See am Nordende des Lake Wakatipu. Ich werfe noch einen letzten Blick über den Steg von Kinloch hinweg auf den Lake Wakatipu, der heute unter einem herrlichen blauen, mit feinen Wolken durchsetzten Himmel liegt.
Kinloch und Dart River
Frühmorgens bin ich einmal wach geworden, ohne zu wissen warum. Beim Frühstück erfahre ich, dass es wohl ein nicht ganz kleines Erdbeben am Milford Sound gegeben hat – der in Luftlinie gerade mal etwa 50 km entfernt liegt. Wo genau das Epizentrum lag, weiß ich allerdings nicht.
Von Kinloch aus ist es erfreulicherweise nicht sehr weit bis Glenorchy, wo meine für heute gebuchte Jetboat-Tour startet. Wie bei den meisten Touren soll man sich eine Viertelstunde, bevor es losgeht, am Startpunkt einfinden, was mir auch gelingt. Waren bisher nur wenige Leute da, ändert sich das kurz darauf, denn die Mehrzahl der Teilnehmer kommt mit dem Zubringerbus aus Queenstown. Wir werden in zwei Gruppen eingeteilt, denn einige machen eine ganztägige Kayaktour auf dem Dart River. Ich hingegen habe mich für die dreistündige Tour ohne kayaken angemeldet.
Von Te Anau nach Kinloch
Nach dem Frühstück packe ich alle meine Habseligkeiten ins Auto und verlasse Te Anau – bis ich hier mal wieder her kommen werde, wird wohl einige Zeit vergehen. Auf mehr oder weniger direktem Weg begebe ich mich nach Queenstown, lediglich in Kingston lege ich einen kurzen Zwischenstopp ein. Dort steht gerade der renovierte, von einer Dampflok gezogene Kingston Flyer im Bahnhof, ein Ausflugszug, der eine halbe Stunde nach Süden zu einem Haltepunkt in der Mitte von nichts und wieder zurück fährt.
Ein Tag auf dem Routeburn Track
Nach dem gestrigen wanderfreien Tag habe ich mir für heute wieder etwas vorgenommen. Bei meinen letzten beiden Aufenthalten in Neuseeland bin ich ja den kompletten Routeburn Track gegangen, auf dem man im allgemeinen drei Tage unterwegs ist. Auf dieser Wanderung hält der zweite Tag die größten Attraktionen bereit: Aus Richtung Queenstown kommend geht man fast den ganzen Tag oberhalb der Baumgrenze zunächst durch ein Hochtal, dann über den Harris Saddle und weiter an einem Berghang entlang mit – bei gutem Wetter – grandiosen Ausblicken über das Hollyford Valley, bis man schließlich zur Mackenzie Hut absteigt. Leider hatte ich an eben diesem zweiten Tag beide Male eben kein gutes Wetter, sondern Regen beim einen, Gewitter, Hagel und Schnee beim anderen Mal auf der Passhöhe. Daher war ich etwa zwei Wochen später noch einmal zurück gekehrt, um die Passhöhe von der Queenstown-Seite aus in einer Tageswanderung erneut zu besuchen. Dazu hatte ich einen Tag mit gutem Wetter gewählt und so einen sehr schönen Tag dort auf dem Track verlebt.
Dieses Mal habe ich mir vorgenommen, einen ähnlichen Versuch von der Westseite, also der Divide – dem Endpunkt des Routeburn Tracks an der Straße von Te Anau nach Milford Sound – zu unternehmen. Bis zum Harris Saddle will ich es nicht schaffen, das wäre viel zu weit. Aber zumindest bis zur Mackenzie Hut soll es heute gehen, im Idealfall auch noch ein Stück weiter.