Gespräche, Wasser und Wälder

Posted by on Mar 10, 1996 in Fiordland | No Comments

Noch am Abend mache ich einen kleinen Spaziergang zur Ablegestelle der Boote zum Doubtful Sound, wo tatsächlich noch jemand anzutreffen ist. Trotz des aufklarenden Wetters kann ich mich nicht zu einer Buchung entschließen, vor allem weil die Tour mit 145 NZ$ nicht ganz billig ist. Stattdessen gönne ich mir lieber ein ausführliches Abendessen im Cathedral Cafe, das direkt neben der Tankstelle liegt und eher barackenförmig aussieht. Das Essen ist jedoch tatsächlich gut, die Bedienung – ein junger Mann, der sowohl vorne im Laden verkauft als auch kocht und serviert – ist sehr freundlich, sehr bemüht und empfiehlt mir zum Nachtisch ein Boysenberry Parfait – wie sich zeigt, ein guter Tip.

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Einsamkeit und Zweifel

Posted by on Mar 8, 1996 in Southland | No Comments

Ich verlasse Invercargill sofort nach der Ankunft in Richtung Norden auf einer anfangs recht verkehrsreichen Straße. Kurz nachdem ich die letzten Häuser der Stadt und ihrer Vororte hinter mir gelassen habe, geht es auf einer kleineren Straße durch dünn besiedeltes Land mit leichtem Seiten- und Rückenwind westwärts. Der Verkehr nimmt mit jedem zurückgelegten Kilometer weiter ab. In der Ferne sind einige Berge zu sehen, die Gegend hier ist jedoch topfeben und daher gut zum Einrollen geeignet, zumal es an diesem Abend auch nur knapp 40 Kilometer weit bis Riverton gehen soll.

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Erste Erfahrungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Posted by on Mar 6, 1996 in Canterbury, Coastal Otago | No Comments

Als ich gegen halb sieben am ersten Morgen in Neuseeland aufwache, entdecke ich einige Tropfen Kondenswasser im Zelt; auch der Schlafsack ist etwas nass geworden. Auch wenn man ein gutes Zelt hat, sollte man halt ein wenig beim Abspannen aufpassen… Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Hartmut und Evelyn trennen sich unsere Wege: Die beiden wollen über den Arthur’s Pass direkt an die Westküste, an der sie mir dann südwärts entgegenkommen werden. Nachdem das Zelt ebenso schnell abgebaut ist wie ich es gestern aufgebaut habe, mache ich mich auf die Suche nach dem Bahnhof. Von dort soll es entlang der Ostküste über Dunedin direkt bis an die Südspitze der Insel nach Invercargill gehen.

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Passagiere erster und zweiter Klasse

Posted by on Mar 4, 1996 in Flight | No Comments

Im Flieger, einer Boeing 747-300, sitze ich in Reihe 20 am Fenster und damit an einem Platz vor den Tragflächen mit schöner Aussicht. Wenn das Wetter also schön bleibt, könnte es einiges zu sehen geben auf dem Flug nach Los Angeles. Neben mir sitzen Jens und Brigitte, beide etwa in meinem Alter. Sie reisen bereits zum zweiten Mal nach Neuseeland, wollen sich dort per Mietwagen fortbewegen und halten es nicht für ausgeschlossen, dass sie demnächst ganz auswandern.

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“Urlaub von Anfang an”

Posted by on Mar 2, 1996 in Flight | No Comments

So wirbt die Deutsche Bahn AG, und so stelle ich es mir auch vor. Mit dem Fahrradkarton an der einen, den zusammengeschnürten Packtaschen an der anderen Hand und einem kleinen Rucksack auf dem Rücken, steige ich also in den Zug. Bis Kassel komme ich problemlos in einem InterRegio. Von dort muss ich mit einem StadtExpress weiter, da ich die sonst verkehrenden ICEs nicht mit meinem Fahrrad benutzen kann. Hier droht nun das Chaos: Massen von Menschen drängen sich auf dem Bahnsteig – es ist recht gutes Wetter, der Samstag lang, und Eintracht Frankfurt hat ein Heimspiel. Natürlich habe ich mir einen Zug mit Fahrradbeförderung ausgesucht, aber ein Fahrradabteil gibt es deshalb noch lange nicht. Ich muss mich also in den Bereich der Türen stellen, was kein Problem darstellen würde, wenn dort nicht bereits überall mindestens zwanzig Leute stünden.

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