Waitomo

Posted by on Feb 28, 2016 in Waikato | One Comment

Auf der Fahrt von Hamilton in Richtung Süden lege ich einen Zwischenstopp in Te Awamutu ein. Zu dem Song Mean to me vom ersten Album von Crowded House spaziere ich einmal durch die nicht sonderlich spannende Innenstadt – wer nicht weiß, warum das einmal sein muss, der lausche der dritten Zeile dieses Lieds. Vielleicht sollte ich noch dazu erwähnen, dass dies der Heimatort der Brüder Finn ist. Gegen 11 Uhr bin ich dann schon in Waitomo, eigentlich etwas früh, um schon ein Hostelzimmer zu beziehen, aber der launige Manager hat schon die Betten frisch bezogen, so dass ich mir gleich eines aussuchen kann. Hier gibt es nur größere Zimmer; daher bin ich heute in einem 6-Bett-Zimmer untergekommen. Dafür ist das Hostel insgesamt sehr nett, sowohl von der Lage her als auch von den Zimmern und Gemeinschaftsräumen.

Aranui Cave

Aranui Cave

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Raglan und die Bridal Veil Falls

Posted by on Feb 27, 2016 in Waikato | No Comments

Der Tag beginnt gleich wieder sehr warm und auch noch schwül dazu. Das bietet mir die Gelegenheit, die Klimaanlage meines Mietwagens zu testen – mit Erfolg. Angenehm temperiert fahre ich in Richtung Westen, wo etwa 40 km entfernt der Ort Raglan liegt, der vor allem bei Surfern beliebt ist. Wenige Kilometer vor dem Ort biege ich jedoch nach Süden ab zu dem ersten Highlight dieser Reise: zu den Bridal Veil Falls – was mich zu der Frage bringt, ob Wasserfälle im englischen nur im Plural existieren, denn der hier ist ganz deutlich nur ein einziger.

Bridal Veil Falls

Bridal Veil Falls

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Hamilton

Posted by on Feb 26, 2016 in Waikato | One Comment

Die letzte Etappe war ja fast schon ein Katzensprung. Mit einem Fühstück, der letzten Folge Broadchurch und einem Nickerchen vergeht die Zeit im Flug. Schon an Bord des Flugzeugs wurden uns die Immigrationskarten in die Hand gedrückt, in die ich natürlich ordnungsgemäß eingetragen habe, dass ich Camping-Equipment und Wanderschuhe dabei habe. Nachdem ich durch die Immigration durch bin und mein Visum in den Pass gestempelt bekommen habe, begebe ich mich zum Gepäckband, wo ich sofort meinen Kram sehe. Damit gehe ich dann zur Biosecurity Control, wo mein Zelt genauestens untersucht wird. Auch das geht aber sehr schnell, so dass ich mich zur i-Site begeben kann. Von dort rufe ich den Autovermieter an, der mich 15 Minuten später auch schon einsammelt. Mit dem Verlassen des Flughafengebäudes bin ich nicht nur in Auckland, sondern auch im Sommer angekommen – es sind an die 30 Grad.

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Eine neue Flagge?

Posted by on Feb 23, 2016 in New Zealand | 2 Comments

Seit Jahrzehnten wird in unregelmäßigen Abständen diskutiert, ob die seit dem 19. Jahrhundert zunächst inoffizielle und dann seit 1902 offizielle Flagge Neuseelands durch eine andere ersetzt werden soll. Die derzeitige Flagge zeigt auf blauem Grund im linken oberen Viertel den Union Jack – als Symbol, dass Neuseeland einst britische Kolonie war und sich auch heute noch dem Vereinigten Königreich verbunden fühlt – sowie in der rechten Hälfte vier rote Sterne mit weißem Rahmen in der Konstellation des Kreuz des Südens als Symbol für die geographische Lage.

NZ Flag Referendum

Von Befürwortern einer neuen Flagge wird unter anderem argumentiert, dass die jetzige Flagge die (immerhin bereits seit über 60 Jahren bestehende) Unabhängigkeit des Landes nicht widerspiegelt und dass sie ausschließlich den weißen, insbesondere den aus Großbritannien eingewanderten Teil der Bevölkerung, nicht aber die Māori und andere ethnische Gruppierungen repräsentiert. Dass die Flagge außerdem der von Australien recht ähnlich ist (und auch bei offiziellen Anlässen in anderen Ländern gerne mal verwechselt wird), spricht aus Sicht nicht weniger Neuseeländer ebenfalls gegen diese Flagge.

Aber auch eine neue Flagge ist nicht unumstritten, beispielsweise weil ein Flaggenwechsel einen Bruch mit der Vergangenheit darstellen würde und mit hohen Kosten verbunden wäre. Und außerdem müsste man sich auf eine neue Flagge ja auch noch einigen.

John Key, Neuseelands Premierminister seit 2008, kündigte vor zwei Jahren an, dass noch während der laufenden Legislaturperiode ein Referendum über die Beibehaltung der alten oder die Einführung einer neuen Flagge durchgeführt werden soll. In einer ersten Abstimmung im letzten (neuseeländischen) Frühling wurden fünf Entwürfe zur Wahl gestellt. Der Gewinnerentwurf wird nun gegen die bisherige Flagge antreten. Am 24. März, also noch während meiner Reise, wird das zweite, bindende Referendum stattfinden. Es könnte also sein, dass ich einen Flaggenwechsel mit erlebe. Die Hochrechnungen sprechen allerdings dagegen; danach sind etwa zwei Drittel der Abstimmungsberechtigten für die Beibehaltung der Flagge.

Weitere Informationen zum Referendum und den Entwürfen gibt es auf der Regierungsseite The NZ flag — your chance to decide.

Fünf Jahre…

Posted by on Feb 22, 2016 in Canterbury | No Comments

… ist es jetzt genau her, dass Christchurch von dem schwersten Beben getroffen wurde, das die Bewohner dort bislang erleben mussten. 185 Menschen verloren ihr Leben, Tausende wurden verletzt, über 10.000 Häuser mussten abgerissen werden, mehr als 100.000 waren beschädigt.

185 Empty Chairs

185 Empty Chairs

Ich hatte das Glück, die Stadt am Tag vor dem Beben zu verlassen. Als ich in der Bank, die in dem roten Gebäude in der Bildmitte des folgenden Bildes zu sehen ist, Bargeld abholte, stand hier noch eine intakte Innenstadt. Zwei Jahre später waren große Teile des Stadtzentrums noch immer gesperrt, weil noch nicht alle einsturzgefährdeten Gebäude abgesichert oder abgerissen waren.

Christchurch 2013: Corner Colombo Street, Gloucester Street

Christchurch 2013: Corner Colombo Street, Gloucester Street

Ein gerade erschienener Artikel in der in Christchurch beheimateten Zeitung The Press zeigt Bilder vom Tag des Bebens und dem Folgetag. Es wird Jahrzehnte dauern und über 40 Milliarden NZ$ kosten, die Stadt wieder aufzubauen. Und auch wenn die Region nicht zur Ruhe kommt – gerade erst hat es wieder ein größeres Beben gegeben, bei dem zum Glück keine größeren Schäden entstanden sind und vor allem niemand ums Leben gekommen ist –, steht die Stadt wieder auf. Bemerkenswert finde ich, dass man nicht nach einfachen und schnellen Lösungen sucht (was manchem Bewohner, der sein Haus verloren hat, verständlicherweise lieber wäre), sondern die Gelegenheit ergreift, die Stadt so neu zu konzipieren, dass sie für ihre Bewohner lebenswert ist. Eine umfangreiche Bürgerbeteiligung (die so weit geht, dass ein neuer großer Spielplatz in wesentlichen Teilen von Kindern entworfen wurde) hat dabei die Ziele vorgegeben. Der ganze Prozess läuft nicht ohne Fehler und Pannen und auch nicht ohne Kritik ab – bei einem solchen Projekt kann das vermutlich auch nicht anders sein. Aber ich verfolge gespannt, wie sich die Stadt entwickelt und freue mich, in wenigen Jahren wieder Christchurch zu besuchen.

Der Christchurch Central Recovery Plan zeigt, wie man sich die Zukunft der Stadt vorstellt; kritisch begleitet wird der Prozess von der Initiative Rebuild Christchurch. Eine interessante Reportage über die Zeit nach dem Beben und den Wiederaufbau gibt es beim Deutschlandradio Kultur. Wer mag, findet auf den verlinkten Seiten umfangreiche Informationen.